Die Geschichte der Sägerbrücke

Dornbirn.  Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit. Noch vor 130 Jahren verband eine gedeckte Holzbrücke das Hatlerdorf mit der inneren Stadt. Diese wurde 1884/1885 abgebrochen und als Schmelzhütterbrücke weiterverwendet. Der Bau der Achquerung von 1886 war dann so konzipiert, dass diese mit einigen Ergänzungen bis 1962 ihren Dienst tat. In den Jahren 1963/65 passte man die Brücke mit einem weiteren Neubau dem wachsenden Verkehr an, bis man sich nun für eine komplette neue Lösung, mit Bushaltestellen auf der Brücke, entschieden hat. Doch drehen wir nun das Rad der Geschichte fast 100 Jahre zurück und machen einen Besuch im Dornbirner Stadtarchiv. Eine Fotografie aus den 1920er Jahren zeigt die Sägerbrücke mit einer eigenen, durch Gitter getrennten Spur, welche für die Straßenbahn von Dornbirn nach Lustenau diente. An der Stelle des Hochbaues der Weberei stand ursprünglich eine Säge, die von Martin und Josef Hämmerle betrieben wurde. Der hier unterirdisch fließende Müllerbach trieb die Säge an. Nach einem Neubau nach 1833 war an dieser Stelle ebenfalls wieder eine Säge, bevor Johann Baptist Salzmann gemeinsam mit Michael Lenz 1851 mit dem Bau einer Spinnerei begann. Nach dem Konkurs erwarb die Firma F.M. Hämmerle 1895 den Betrieb und stellte auf Buntweberei um. Die in der Bildmitte zu sehende Kapelle Sägen wurde, als sie dem Bau der Stadtstraße weichen musste, durch die Initiative von Hubert Grabher an derselben Straßenseite, rund 50 Meter stadteinwärts, wieder aufgebaut. Hubert Grabher hat zudem über die Parzelle Sägen sehr interessante Hausgeschichten verfasst, die im Dornbirn Lexikon nachzulesen sind. In den 1920er Jahren war in der Sägerstraße 2 die Huf- und Wagenschmiede Alwin Spiegel angesiedelt. Sein Sohn, der ebenfalls Alwin hieß, betrieb an dieser Stelle anschließend eine Autowerkstätte und einen Karosseriebau.