Thiago lässt die Austria jubeln
Der Brasilianer war beim glanzlosen 1:0-Heimsieg gegen Schlusslicht FAC der Goldtorschütze
Die Pflichtsiege sind im beinharten Fußballgeschäft oft die Schwierigsten. Doch diesmal hat der Favorit Austria Lustenau gegen das noch sieglose Tabellenschlusslicht Floridsdorfer AC die Aufgabe allerdings ohne Glanz erfüllt und die erhofften drei Zähler eingefahren. Mit dem dritten Heimerfolg fand die Elf von Trainer Lassaad Chabbi auch den Anschluss ans dichtgedrängte Mittelfeld in der Erste Liga-Tabelle. Die Abstiegssorgen sind die Austrianer vorerst los, der Vorsprung zum Vorletzten Austria Salzburg beträgt sechs Zähler. Auch der Rückstand zum Zweiten LASK Linz ist für Lustenau in Reichweite. Wenn die Chabbi-Schützlinge gegen die Topklubs nur annähernd an die guten Leistungen der letzten Woche anknüpfen kann ist sogar ein Spitzenplatz zur Winterpause möglich.
Nach drei Heimpleiten in Serie durfte der treue Austria-Anhang endlich wieder nach Spielschluss jubeln. Goldtorschütze war Stürmer-Alleinunterhalter Thiago de Lima. Der 32-jährige Sambatänzer ließ mit seinem zweiten Saisontor die 2000 Zuschauer jubeln. Er nützte einen katastrophalen Abwehrfehler der beiden FAC-Innenverteidiger Christian Haselberger und Csaba Csizmadia eiskalt aus und traf mit einem Flachschuss ins lange Eck (40.). Schon vor dem einzigen Treffer für die Hausherren fanden die Grün-Weißen durch Julian Wiessmeier (2./8.) und einem Freistoß-„Kracher“ von Daniel Sobkova (13.) drei gute Einschussmöglichkeiten vor. Pech für Torschütze Thiago, als er per Kopf nur die rechte Stange traf (9.). 45 Minuten präsentierte sich die Austria stark und verabsäumte es den Sack frühzeitig zu zu machen. Besonders der Deutsche Julian Wiessmeier war im Austria-Angriffsspiel Dreh- und Angelpunkt. Die Routiniers Christoph Stückler und Mario Bolter sorgten für die nötige Ruhe in der Defensive. Nicht ganz an die zuletzt guten Leistungen konnte Sambatänzer Bruno Felipe da Silva anschließen. Nach Seitenwechsel gingen es Christoph Stückler und Co. „lockerer“ an, aber so richtig in Bedrängnis kam der Favorit auch nicht. Einzige Möglichkeit für die Gäste war ein Sadovic-Kopfball, aber Austria-Keeper Christopher Knett war nicht zu bezwingen.
Die Offensive ist die Achillesferse von Austria Lustenau: Mit fünfzehn geschossenen Treffern stellt man den drittschwächsten Angriff der Erste Liga. Schon in vier Partien gelang der Austria kein Torerfolg und gegen den „Fast-Absteiger“ FAC musste man am Ende froh sein mit dem Minimal-Sieg den Hauptplatz im Reichshofstadion als Sieger zu verlassen. Stark die Abwehrreihe der Austrianer: Nur dreizehn Gegentreffer musste Goalie Christopher Knett einstecken. Die Offensivbemühungen waren nur etwa 50 Prozent der Partie vorhanden. Eine Leistungssteigerung braucht die große Austria in den drei schweren Aufgaben auf alle Fälle. Mit LASK Linz (a), Spitzenreiter Wacker Innsbruck (h) und Liefering (a) warten die drei Erstplatzierten der Tabelle. Zukunftsweisend die Austria-Startaufstellung mit vier Spieler Unter-21-Jahren. Auch auf der Ersatzbank saßen vier gleichaltrige Jungprofis. An Stelle von Patrick Kreuzriegler, Jodel Dossou und Pius Grabher (Muskelverhärtung) waren Lukas Tursch, Hannes Haring und Bruno Felipe von Beginn an mit von der Partie. Die Rotation während der gesamten Herbstmeisterschaft lautet die Zauberformel der Grün-Weißen. Die Kadergröße um Trainer Lassaad Chabbi lässt aber diese andauernden Änderungen in der Aufstellung mit Bestimmtheit zu.
Sky Go Erste Liga, 13. Spieltag
SC Austria Lustenau – Floridsdorfer AC 1:0 (1:0)
Reichshofstadion, 2000 Zuschauer, SR Trattnig (K/3)
Tor: 40. 1:0 Thiago de Lima
Gelbe Karten: 45. Viertl, 49. Stehlik (beide Floridsdorfer AC/beide Foulspiel)
SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Knett/3; Sakic/3, Christoph Stückler/3, Haring/3, Durmus/3; Bolter/3, Tursch/4 (73. Grill/0); Bruno Felipe da Silva/4, Wiessmeier/2, Sobkova/3 (66. Seifedin Chabbi/0); Thiago de Lima/2
Floridsdorfer AC (4-1-4-1): Gremsl/3; Haselberger/4, Stehlik/4, Czsidmadia/4, Weber/3; Viertl/3; Prskala/4, Haas/4 (53. Aydogdu/4), Bernhard Luxbacher/3 (85. Mössner/0), Terzic /3; Sadovic/4
Austria Lustenau-Trainer Lassaad Chabbi
Das Wichtigste waren sicher die drei Punkte und endlich wieder ein Heimsieg. Die Austria Fans will meine Mannschaft im eigenen Stadion erfolgreich sehen. Der Anschluss ans Mittelfeld wurde nun geschafft. Von der Abstiegszone sind wir jetzt weg und können in Ruhe arbeiten. Es war ein Geduldspiel mit klaren Vorteilen für meine Truppe. Der blutjungen Truppe gehört die Zukunft.
Thiago de Lima, Austria Lustenau Spieler
Es freut mich ganz besonders, dass mein Treffer das Goldtor für den so wichtigen Erfolg bedeutete. Mein enormer Kampfgeist wurde in doppelter Hinsicht belohnt. Schade, dass mein Kopfball nur die Stange traf.Für die restlichen Spiele im Herbst habe ich nun neues Selbstvertrauen getankt und die Formkurve zeigt nach oben. Das tut verdammt gut dieser Pflichtsieg.
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