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Ex-Gymnastin Caroline Weber statt auf Sport- nun auf Schauspiel-Bühne

Caroline Weber wechselt zur Schauspielerei.
Caroline Weber wechselt zur Schauspielerei. ©VN
Knapp zweieinhalb Jahre nach ihrem Karriereende bei der Wiener Heim-EM hat die ehemalige Rhythmische Gymnastin Caroline Weber am Mittwoch in ihrer neuen Profession als Schauspielerin ihr Hauptrollen-Debüt in einer Theaterproduktion gegeben.

Im Dschungel Wien im Museumsquartier spielt die Vorarlbergerin nach Konzept, Regie und Choreografie von Corinne Eckenstein eine von fünf “Blutsschwestern”.

Zahlreiche Tanzszenen

In dem Schauspiel-Tanz-Stück verkörpert Weber zusammen mit vier weiteren Jung-Schauspielerinnen – Lilie Lin, Sandra Müller, Maria Teresa Tanzarella und Yuri Yoshimura – den Kampf von fünf Mädchen um den gleichberechtigten Platz im Leben bzw. in der Gesellschaft. Die 29-Jährige kann dabei in den zahlreichen Tanzszenen ihre in der Gymnastik angeeignete Beweglichkeit und Rhythmik ausgiebig einsetzen. Die Akteurinnen haben an Choreografie von Tanz- und Sprechszenen auch selbst mitgewirkt.

In einer Sprech-Szene mit dem Gymnastik-Sportgerät Reifen beeindruckt Weber mit einigen in der Bewegung eingebauten Übungen. Aufgrund ihrer sportlichen Ausbildung für sie eher kein Problem, für den nicht sport-affinen Zuschauer bietet sich da aber doch eine kleine Aneinanderreihung artistischer Kunststücke. Das knapp 90-minütige, kurzweilige, auf ein junges Publikum ausgerichtete Stück steht noch bis 30. Oktober sowie vom 26. bis 28. Jänner auf dem Spielplan.

Abschluss an Schauspielschule

Im dem bei der Uraufführung voll gefüllten Zuschauersaal saß auch Webers nunmehriger Kollege Serge Falck, bei dem sie vor rund vier, fünf Jahren ihre ersten Schauspiel-Stunden genommen hatte. Die zweifache Olympia-Teilnehmerin (17. 2008/Peking, 18. 2012 London) absolvierte fortan in Wien drei Jahre Schauspielschule, heuer erfolgte der Abschluss. Ein zweitägiges Casting brachte ihr das Engagement in “Blutsschwestern”. Davor standen kleinere Auftritte wie bei den Stockerauer Festspielen.

Dialekt abgelegt

“Man ist aber immer auf der Suche, besucht diverse Castings”, erklärte die Wahl-Wienerin nach der Premiere im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur, dass sie parallel zur laufenden Produktion schon auf die Zeit danach schielen muss. “Schön wäre es, eine Rolle in einem Sprech-Theater zu bekommen.” Ihren Vorarlberger Dialekt hat die 55-fache Staatsmeisterin in der Rhytmischen Gymnastik durch die Schauspiel-Ausbildung mittlerweile vollständig abgelegt.

Mit dem aus Simbabwe stammenden Sänger, Musiker und Tänzer Futurelove Sibanda baut sich die gebürtige Dornbirnerin ein zweites künstlerisches Standbein auf. Weber hat den Künstler im Rahmen der ORF-Show “Die Große Chance” kennengelernt und tritt mit ihm vor allem bei Galas, Bällen und Firmen-Events auf. Ihre Shows mit österreichischen und afrikanischen Einflüssen richten sich nach dem jeweiligen Auftraggeber und dem Publikum. Sibanda war jahrelang Mitglied der Tanzgruppe IYASA.

“Es müsste schon sehr viel schief laufen”

In den vergangenen Jahren hat Weber zudem ihr Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaften vorangetrieben. Im nächsten Jahr soll an der Fachhochschule der Master folgen. “Es soll in Richtung Medien gehen.” Nebenbei ist sie ihrem Sport als Mitglied im Betreuerteam des österreichischen Junioren-Nationalteams treu geblieben. Von ihrer “Nachfolgerin” Nicol Ruprecht hält Weber viel: “Es müsste schon sehr viel schief laufen, wenn sie sich nicht für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro qualifiziert.”

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