Gemeinderatswahlen 2015 in Vorarlberg: Mehrere Stichwahlen wahrscheinlich

Mehr oder weniger fix scheint eine Stichwahl in Hohenems zu sein, auch in anderen Städten – vor allem Bregenz – könnte es dazu kommen.
Richard Amann gegen Dieter Egger in Hohenems
Der Brennpunkt der anstehenden Gemeindewahlen wird mit Sicherheit die Nibelungenstadt Hohenems sein. Dort läuft alles auf ein Duell zwischen Bürgermeister Richard Amann (ÖVP, seit 2004) und FPÖ-Landesparteiobmann Dieter Egger hinaus. Einer von den “Vorarlberger Nachrichten” in Auftrag gegebenen Umfrage zufolge wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
In der Umfrage kam Egger auf 36 Prozent, Amann auf 33 Prozent – eine Stichwahl scheint gewiss zu sein. Knapp dürfte es auch zwischen ÖVP und FPÖ werden. Der Volkspartei (2010: 43,8 Prozent) drohen bei der Gemeindevertretungswahl starke Verluste, die Freiheitlichen (2010: 22,7 Prozent) sind hingegen im Aufwind. Der Befragung zufolge könnte die FPÖ (35 Prozent) gar die ÖVP (31 Prozent) überholen.
Aber auch in den anderen Vorarlberger Städten dürfte manchem Gemeindeoberhaupt eine Stichwahl bevorstehen, nachdem es vor fünf Jahren nur in drei Gemeinden (Hörbranz, Thüringen, Göfis) zu einer Stichwahl gekommen war.
Bürgermeisterstichwahl in Bregenz wahrscheinlich
In der Landeshauptstadt Bregenz ist davon auszugehen, dass Markus Linhart (ÖVP; Umfrage: 42 Prozent) am 29. März noch einmal wie 2005 gegen SPÖ-Parteichef Michael Ritsch (Umfrage: 25 Prozent) oder möglicherweise gegen FPÖ-Kandidatin Andrea Kinz (Umfrage: 15 Prozent) antreten muss.
Auch in Feldkirch, Bludenz und Dornbirn ist die Bürgermeisterwahl für die dort regierenden ÖVP-Bürgermeister kein Selbstläufer. Wilfried Berchtold (Umfrage 52 Prozent; 2010: 76,20 Prozent), Mandy Katzenmayer (Umfrage: 47 Prozent; 2010: 57,21 Prozent) und der erstmals antretenden Andrea Kaufmann könnte durchaus ein zweiter Wahlgang ins Haus stehen.
Gleichzeitig gilt für diese Kandidaten aber auch, dass alles andere als ihre (Wieder-)Bestellung – unabhängig ob im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl – eine große Überraschung wäre. Das gilt ebenfalls für den Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP: 2010: 58,99 Prozent).
ÖVP muss mit hohen Verlusten rechnen
Glaubt man den Umfragen in den Städten, so könnte die ÖVP bei der Gemeindewahl nicht nur in Hohenems herbe Verluste erleiden. In Feldkirch droht die Volkspartei von einer Zweidrittelmehrheit (2010: 67,6 Prozent) auf unter 50 Prozent (Umfrage: 46 Prozent) zu fallen, in Bregenz (Umfrage: 39 Prozent) fehlten zuletzt knapp zehn Prozentpunkte auf das Ergebnis von 2010 (48,8 Prozent), in Bludenz waren es über sieben Prozentpunkte (Umfrage: 45 Prozent; 2010: 52,3 Prozent).
Umgekehrt dürfen die FPÖ und die seit vergangenem Herbst in der Landesregierung sitzenden Grünen in den Städten mit Zuwächsen von jeweils mehreren Prozentpunkten rechnen. Den erstmals kandidierenden NEOS werden sowohl in Bregenz als auch Feldkirch fünf Prozent Stimmenanteil vorhergesagt.
Keine Sperrfristen am Wahlsonntag
Wie immer die Gemeindewahlen am 15. März ausgehen werden – man wird nicht lange auf die Resultate warten müssen. Wie in Vorarlberg üblich schließen die Wahllokale spätestens um 13.00 Uhr, in Lustenau und Hohenems ist bereits um 12.00 Uhr Wahlschluss. Als erstes Resultat dürfte jenes aus Stallehr (Bezirk Bludenz) vorliegen, wo lediglich eine Liste antritt und die Stimmabgabe nur bis 10.30 Uhr möglich ist.
Die landesweit 289.602 Wahlberechtigten (2010: 275.905) können auch per Briefwahl ihren Willen kundtun. Allerdings muss die Wahlkarte spätestens beim Schließen des letzten Wahllokals der Gemeinde beim Gemeindeamt eingelangt sein. Die Wahlkarten werden bereits in den am Sonntag veröffentlichen Wahlresultaten enthalten sein.
Auch VOL.AT wird am Wahlsonntag den ganzen Tag über aktuell zu den Gemeinderatswahlen berichten.
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