Preisabsprachen mit dem Handel: Mohrenbrauerei akzeptiert Strafe

Der Grund für die Strafe gegen die Mohrenbrauerei sei wegen vertikaler Preisabsprachen mit den Supermarktketten verhängt worden, teilte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) am Freitag mit. Mohrenbräu hätte – so wie zahlreiche andere Bierbrauer auch – die Endverkaufspreise (von 2006 bis 2012) abgestimmt. Dabei soll es im Speziellen um die Aktionspreise gegangen. Die BWB verhängte nach Prüfung der Unterlagen eine Strafe von 82.500 Euro über die Mohrenbrauerei. “Für uns ist das eine riesen Summe, vor allem wenn man das in Relation zu anderen vermeintlichen Wirtschaftsvergehen setzt”, sagt Heinz Huber im VOL.AT-Gespräch. “Um uns weitere Kosten für Anwälte und Gerichte zu ersparen haben wir einen Kompromiss gesucht und die Strafe angenommen.” Huber hält jedoch auch fest, dass kein Kunde geschädigt wurde. Viel mehr sei der Grat, zwischen dem was erlaubt ist und was nicht, sehr schmal bzw. nur sehr vage formuliert. Prinzipiell gehe es natürlich darum, dass man die angepassten und über das Jahr geplanten Preiserhöhungen durchbekommt.

Nicht verhältnismäßig agiert
Irritiert zeigt man sich bei Mohrenbräu allerdings über die Art und Weise der Erhebungen, denn dem Kartellverfahren ging eine Hausdurchsuchung voraus, bei der sogar Beamte mit Maschinenpistolen vor dem Unternehmen postiert wurde. Wie die handelnden Personen agiert hätten, sei laut Huber sicher nicht verhältnismäßig gewesen. “Man hat sich hier fast wie ein Schwerverbrecher gefühlt, obwohl wir von Anfang an gesagt haben, dass wir nichts zu verbergen haben und ausnahmslos alle Unterlagen zur Verfügung stellen”, sagt Huber.
Nur Mohrenbrauerei kontrolliert
Die Mohrenbrauerei ist in Vorarlberg Marktführer. Vermutlich deshalb ist sie auch – eigenen Aussagen zufolge – ins Visier der Fahnder gerückt. Dem Informationsstand der Mohrenbrauerei zufolge wurde nämlich keine andere Brauerei in Vorarlberg kontrolliert.
20,8 Millionen Euro Strafe für Rewe
Seit mehr als zwei Jahren ermitteln die Wettbewerbshüter im Lebensmitteleinzelhandel und in der Nahrungsmittelbranche. Bisher musste Rewe (u. a. Billa, Merkur) eine Strafe von 20,8 Mio. Euro zahlen, Berglandmilch (Schärdinger, Tirol Milch) rund 1,1 Mio. Euro, die Brau-Union, Ottakringer, Stiegl auch 1,1 Mio. Euro, Kärntnermilch 375.000 Euro, Emmi rund 210.000 Euro, die Vorarlberger Mühlen- und Mischfutterwerke 58.500 Euro und Rieder Bier 52.500 Euro. Ebenso wurden Villacher Bier mit 195.000 Euro und Schloss Eggenberg mit 57.000 Euro zur Kasse gebeten. (MSP)
(VOL.AT)
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