Nach Lawine in Lech: Landeswarnzentrale mahnt Lawinenairbag-Träger

Alle drei Verschütteten des Unglücks hatten ein solches Rettungsmittel bei sich. “Man kann sich mit einem Lawinenairbag keine Sicherheit kaufen”, betonte Pecl. Er entbinde nicht davon, Gefahrenstellen an Ort und Stelle zu prüfen.
Heikle Lawinensituation auch bei Warnstufe 1
Träger von Lawinenairbags könnten trotzdem verschüttet werden, vor allem bei ungünstigen Geländegegebenheiten. In Vorarlberg sei der Unfall bereits das zweite Unglück heuer, bei dem Personen trotz Lawinenairbags unter den Schneemassen zu liegen kamen. Zum Unglückszeitpunkt herrschte in Lech am Arlberg Lawinenwarnstufe 1, also geringe Gefahr. Auch bei Stufe 1 könnten sich durchaus heikle Situationen ergeben, warnte Pecl.
Lawinendrama endet für 16-Jährigen tödlich
Die Polizei gab unterdessen weitere Details zum dem Unglück bekannt: Der 16-jährige Brite verstarb noch an der Unfallstelle, sein 51-jähriger Vater erlitt bei dem Unglück schwere Verletzungen. Der Zwillingsbruder des 16-Jährigen wurde bei dem Lawinenabgang nicht verschüttet, er wird vom Kriseninterventionsteam betreut.
Schneebrett riss Skitourengeher mit sich
Die Gruppe aus England war gegen 13.25 Uhr im freien Gelände mit ihrem Skiführer im Bereich Madloch – Fauler Stock in Richtung Stierloch unterwegs. Alle vier Skitourengeher waren sehr gut ausgerüstet und hatten neben dem Lawinenairbag Sonden, Schaufeln und Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) bei sich. Auf der Abfahrt löste sich ein Schneebrett, das den Skiführer, den 51-jährigen Vater und einen der 16-jährigen Söhne mit sich riss.
Trotz Lawinenairbag unter Schneemassen begraben
Sowohl der Vater als auch der Sohn lösten dabei den Lawinenairbag aus, sie wurden aber dennoch komplett unter den Schneemassen begraben. Der 39-jährige Skiführer konnte nach rund 150 Metern an die Oberfläche der Lawine gelangen und rettete sich seitlich aus dem Gefahrenbereich. Er setzte einen Notruf ab und fuhr sofort zum Lawinenkegel ab, als das Schneebrett zum Stillstand gekommen war. Er begann, selbst leicht verletzt, unmittelbar darauf mit Rettungsmaßnahmen.
An dem Einsatz beteiligten sich die Bergrettung und die Pistenrettung Lech, zwei Lawinenhunde, die Alpinpolizei und drei Hubschrauber. Für den 16-jährigen Verschütteten kam dennoch jede Hilfe zu spät. Der 51-jährige Vater wurde mit schweren Verletzungen ins Landeskrankenhaus Feldkirch geflogen. (APA/red)
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