"Wirke"-Anrainer in Hard verärgert

Begonnen hat der Unmut der Familien Steurer und Troy – beide Anrainer – im Juli 2012. Da nämlich wurde zur gewerbebehördlichen Betriebsanlagengenehmigung sowie zur Bauverhandlung geladen. Die Anrainer wohnten den Terminen bei. „Jedoch wurde da weder ein Verkehrskonzept noch ein Nutzungskonzept präsentiert. Das Ganze war vollkommen nebulös“, fasst Claus Steurer seine Erinnerungen in Worte. „Bei diesen Terminen hat sich gezeigt, dass noch vieles fehlt. Und so wurden wir misstrauisch“, fügt Nachbarin Barbara Troy hinzu. „Bereits zuvor hat uns der Verhandlungsleiter geraten, einen Anwalt zu nehmen. Die Thematik sei so komplex“, sagt Steurer. Die beiden Familien folgten dem Rat. „Dabei kamen Fakten zutage, auf die man als Laie gar nicht geachtet hätte“, meint der Anrainer. Die Erkenntnis: „Der Antragsteller hat es offenbar im Vorfeld so hingedreht, dass das ganze Areal öffentlich ist“, sagt der aufgebrachte Nachbar.
Dieser „juristische Kunstgriff“, wie es Steurer nennt, habe das Projekt Gemeindesaal erst genehmigungsfähig gemacht. „Diese Vorgehensweise ist sukzessive zutage gekommen – und wurde uns sogar bestätigt“, führt Steurer aus. „Im Normalfall reißt sich keine Gemeinde um öffentliche Flächen“, will er betont wissen. „Aber hier war es offenbar notwendig“, legt Troy nach. „Wir verstehen die Sicht des Projektbetreibenden. Und es muss auch etwas passieren mit diesem brachliegenden Areal“, sagt Steurer. Gleichzeitig wolle man aber natürlich „unsere Nachbarrechte und -interessen schützen. Und die werden hier ganz klar missbraucht“, setzt er nach. Aktuell liegt die Causa beim UVS. Auch an die Volksanwältin wendeten sich die Familien. „Als mündiger Bürger darf man sich nicht alles gefallen lassen“, sagt Troy. „Die Großen müssen nicht meinen, alles gegen die Kleinen, also uns, durchdrücken zu können. Das geht einfach nicht“, wehrt sie sich. „Diese Vorgangsweise ist mehr als grenzwertig. So etwas darf auf keinen Fall Schule machen. Deshalb werden wir bis zum Verwaltungsgerichtshof in Wien gehen“, kündigt Steurer an.
365 Veranstaltungen im Jahr?
Ein Dorn im Auge sind den zwei Familien auch die Rahmenbedingungen des geplanten Gemeindesaals: Dort soll die Möglichkeit bestehen, 365 Tage im Jahr von morgens, 7 Uhr, bis nachts, 3 Uhr, Veranstaltungen abzuhalten. „Gegen einen vernünftigen Rahmen hätten wir nichts einzuwenden. Aber in einem Wohngebiet geht diese Menge an Veranstaltungen einfach nicht“, poltert Troy. „Eine Nachtschicht gehört auch nicht hier rein. Die ist gut aufgehoben, wo sie ist.“
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