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Die Straßen von Feldkirch und ihre Geschichte (16)

1927 fand die erste Industrie- und Gewerbeausstellung in der Volkshalle und auf dem Leonhardsplatz statt.
1927 fand die erste Industrie- und Gewerbeausstellung in der Volkshalle und auf dem Leonhardsplatz statt. ©Manfred Bauer, Stadtarchiv Feldkirch
Feldkirch. (sm) Die Straßennamen von Feldkirch beinhalten neben einem Stück Geschichte der Montfortstadt auch Politik, Kultur, banale Anlässe, usw. Der bekannte Feldkircher Priester und Heimatforscher Dr. Andreas Ulmer (gest.
Straßennamen der Stadt

1953) hat in seinem Buch „Die geschichtlichen Straßennamen in Groß-Feldkirch“ dies zusammengefasst. Weitere Erklärungen zu den Straßennamen wurden aus Heimatbüchern der Feldkircher Fraktionen entnommen bzw. stammen von Stadtarchivar Christoph Volaucnik.

Letzestraße
Die Letzestraße beginnt im Tisner Ortszentrum beim Raiffeisenhaus und führt zur Ortsgrenze nach Frastanz. Dort beginnt dann die Frastanzer Letzestraße die in die Amerdonastraße mündet. Der Name Letze bedeutet Wehr, Schanze, Verhau und Graben. Eine solche Wehranlage/Verteidigungslinie wurde im Schwaben- oder Engadinerkrieg 1499 auf der Tisner und Frastanzer Letze errichtet. Die Eidgenossen umgingen (man sprach von einem Verrat) die Wehranlage und besiegten die österreichischen Verteidiger die Tiroler Bergknappen und die Walgauer Schützen in der blutigen Schlacht bei Frastanz am 20. April 1499. Auch in den Franzosenkriegen 1799 erlangte die Letze ein zweites Mal Bedeutung. Damals wurden die Franzosen am 23. März 1799 am Margarethenkapf von General Jellachich besiegt.

Leopold Scheel Weg
Der Leopold Scheelweg in Tisis verbindet die Wolf-Huber-Straße mit der Liechtensteinerstraße nahe der Tankstelle. Leopold Scheel war der Sohn des begnadeten Kunstmalers Florus Scheel (Fassadenmalerei am Gasthof Lingg) und auch ein akademischer Kunstmaler.

Leonhardsplatz
Der Leonhardsplatz erhielt seinen Namen von der dort stehenden St. Leonhardkirche die 1379 als Friedhofkapelle (der Platz vor dem heutigen Dom war zu klein geworden. erbaut worden war. Sie musste die St. Leonhardkirche welche dem Leonhardsplatz den Namen gegeben hatte 1850 einem Kasernenbau (ab 1856 Stella Matutina) weichen. 1926 wurde auf dem Leonhardsplatz die Volkshalle gebaut und das erste Sängerbundfest nach drei Monaten Bauzeit im August 1926 abgehalten. 1927 fand die erste Industrie- und Gewerbeausstellung in der Volkshalle und auf dem Leonhardsplatz statt, 1933 wurde im vorderen Teil der Volkshalle das Tonhallenkino eröffnet. In den 50er Jahren wurde der Leonhardsplatz als Eislaufplatz genutzt und 1979 auf einem Teil des Leonhardsplatzes das Hotel Illpark und der Interspar Supermarkt eröffnet.

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