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Langjähriger Vorarlberger Theaterdirektor Bruno Felix verstorben

Das Vorarlberger Landestheater trauert um einen der letzten großen Theatermacher: Prof. Bruno Felix
Das Vorarlberger Landestheater trauert um einen der letzten großen Theatermacher: Prof. Bruno Felix ©Vorarlberger Landestheater
Bregenz, Bern - Der ehemalige Direktor des Vorarlberger Landestheaters, Bruno Felix, ist tot.

Der in der Schweiz geborene Felix verstarb nach längerer Krankheit am vergangenen Samstag kurz vor seinem 79. Geburtstag, teilte das Landestheater unter Berufung auf Felix’ Familie auf APA-Anfrage mit. Er hatte die Geschicke des Theaters von 1970 bis 1999 geleitet.

Felix leitete leitete 29 Jahre TfV-Geschicke 

Felix wurde am 1. August 1970 zum Direktor des “Theaters für Vorarlberg” (TfV) – wie es bis 2001 offiziell hieß – bestellt. Von da an führte er gemeinsam mit der kaufmännischen Leiterin Barbara Haidlen das Haus. In seiner Amtszeit wurde 1994 das Theater am Kornmarkt um 72 Millionen Schilling (5,2 Mio. Euro) generalsaniert, modernisiert und im Februar 1995 wieder eröffnet. Insgesamt kam Felix, der 1964 das erste Mal als Schauspieler am TfV gastiert hatte, bei seinem Abschied in Bregenz auf 43 Jahre Theater, 150 Inszenierungen – davon 115 im Bregenzer Kornmarkt-Theater und 17 für die Bregenzer Festspiele auf dem Martinsplatz.

Silbernes Ehrenzeichen des Landes für Felix

“29 Jahre Theaterdirektor, das heißt 130 Rollen, die er selbst gespielt hat”, erinnerte der damalige Landeshauptmann Herbert Sausgruber bei Felix’ Verabschiedung in den Ruhestand. Felix hatte von Sausgruber auf der Bühne das Silberne Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg überreicht bekommen.

Bruno Felix: Leben & Werk

Der am 18. Februar 1934 in Zürich geborene Felix hatte am dortigen Bühnenstudio seine Schauspielausbildung erhalten. Ab 1956 war er an verschiedenen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig, ab 1965 gab es erste Inszenierungen in Bregenz. Während seiner Zeit als TfV-Direktor führten ihn Gastinszenierungen unter anderem an das Burgtheater und das Volkstheater. Nach 1999 war er wieder als freier Regisseur und Schauspieler tätig. Am Vorarlberger Landestheater war er zuletzt 2009 in Nestroys “Der Talisman” zu erleben.

Ohne ihn “wäre das Landestheater nicht, was es ist”

Martin Sagmeister, Präsident der TheaterFreunde Vorarlbergs, erklärte: “Ohne Bruno Felix und sein unermessliches Bemühen um das Theater in Vorarlberg wäre das Landestheater heute nicht das, was es ist”. Felix war im Jänner 2012 zum ersten Ehrenmitglied der TheaterFreunde ernannt worden.

Kubelka widmet “großem Theatermann” Premiere

Intendant Alexander Kubelka wird die nächste Landestheaterpremiere (“La Traviata”, 13. Februar) “dem großen Theatermann Bruno Felix widmen”. Man habe Felix sehr viel zu verdanken, “nicht zuletzt die wunderbare Tradition der jährlichen Oper im Landestheater“, sagte Kubelka.

Seine letzte Rolle spielte Bruno Felix 2011 als Franz Josef Lojewski – gemeinsam mit Kurt Sternik und Anna Elsässer – in „Der arme Ritter“ am Vorarlberger Volkstheater (VOVO). „Für uns war es eine große Ehre, als Bruno 2008 das erste Mal für uns spielte. Er war eine sehr interessante Persönlichkeit, die Theater mit Leib und Seele lebte“, erinnert sich VOVO-Geschäftsführer Hannes Jochum.

Rauch: “großer Verlust für Vorarlberg”

Als “großen Verlust für Vorarlberg” bezeichnet schließlich auch der Kultur-Sprecher der Grünen, Klubobmann Johannes Rauch, das am Montag bekannt gewordene Ableben von Bruno Felix. “Das heutige Landestheater steht auf den Fundamenten, die Bruno Felix mit seinem Lebenswerk aufgebaut hat,” so Rauch. (APA; Red.)

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