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Ein neuer Standort für das Schulareal Markt

Im September 1902 wurde das neue Schulhaus mit acht Klassen eingewiehen. Der Bau galt als modernstes Schulhaus weit und breit.
Im September 1902 wurde das neue Schulhaus mit acht Klassen eingewiehen. Der Bau galt als modernstes Schulhaus weit und breit. ©Kurt Engstler
Die Schulstandortfrage ist für die Harder Bevölkerung immer schon mit sehr viel Emotionen verbunden. Schon um 1900 konnte man sich in der Platzfrage zum Bau des Schulhauses bei der Brückenwaage nicht einigen. Es bildeten sich zwei Parteien. Die eine Partei mit dem Oberschulaufseher Jos.
Schulareal

Hartmann an der Spitze wollte die neue Schule  im Seegebiet westlich der Kirche – heute Cafe am See – bauen. Das sumpfige Gebiet sollte mit Schotter und Erdmaterial aufgefüllt werden und der Platz sollte dann als Baugrund für das neue Schulgebäude verwendet werden. Die andere Partei unter Führung des Lehrers Franz J. Jussel vertrat mit aller Energie den Standpunkt, das neue Schulhaus müsse an einem passenderen, trockeneren und vom Winde mehr geschützten Ort platziert werden.

Am 21.07.1900 fand eine kommissionelle Begehung beider umstrittenen Stellen mit dem k.k. Bezirksoberkommissär und dem k.k. Oberingenieur Riccabona statt. Bei dieser Begehung wurde der Standort innerhalb des Seegebiets verworfen und die beiden wichtigen Herrn vertraten ganz den Standpunkt der Jussel´schen Partei.

Heute -111 Jahre später-  wird wieder um den Standort des Schulareals Markt diskutiert. Eine Sanierung und Adaptierung des bestehenden Gebäudes der Volksschule Markt und Mittelschule Markt wurde in Betracht gezogen. Schlussendlich kamen aber die Verantwortlichen zu dem Schluss, dass ein Neubau nur unwesentlich teurer kommen würde. Die Standorte bei der Wolff-Mühle und bei der Sporthalle wurden in Betracht gezogen. Das Büro Metron nahm die beiden in frage kommenden Standorte genau unter die Lupe und favorisierte eindeutig das Areal bei der Sporthalle am See. Auch eine Standortstudie von Architekt Gerhard Gruber kam zu demselben Ergebnis. Nach langer und eingehender Diskussion auf der letzten Gemeindevertretungssitzung wurde der Standort bei der Sporthalle beschlossen. Zum Neubau der Schule wird noch heuer ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Gleichzeitig wird von Expertenteams ein Nachnutzungskonzept für das bestehende Schulareal Markt erarbeitet. Die historische Bausubstanz soll erhalten bleiben und das Areal beleben. „Eine Veräußerung des Areals kommt nicht in Frage. Die freiwerdenden Flächen sollen für kommunale Entwicklung genutzt werden und so der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen“, so Bürgermeister Harald Köhlmeier.

Kurt Engstler

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