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Rätselraten um Mann ohne Gedächtnis

Mann mit Gedächtnisverlust beschäftigt die Vorarlberger Polizei.
Mann mit Gedächtnisverlust beschäftigt die Vorarlberger Polizei. ©Polizei
Bregenz - Weiter ungeklärt ist die Identität des etwa 50-jährigen Mannes, der Mitte November in Bregenz angetroffen wurde. Die Polizei sucht nach Angehörigen oder Freunden.
Aufruf in deutschen Medien
Polizei bittet um Hinweise

Zahlreiche deutsche Medien greifen den Fall auf: “Österreich rätselt über Mann ohne Erinnerung”, so schreibt beispielsweise Spiegel Online über den unbekannten Patienten. Doch trotz starker Medienpräsenz konnten bislang noch keine Hinweise zur Identität entgegengenommen werden, auch eine auf ihn passende Vermisstenanzeige liege nicht vor.

Kaum Anhaltspunkte

Sicher ist bislang nur: Der vermutlich aus Deutschland stammende Mann kam am 19. November im benachbarten Lindau mit dem Zug am Bahnhof an. Von dort dürfte er zu Fuß nach Bregenz gegangen sein. Der Lindauer Bahnhof ist der erste Ort, an den der Mann sich erinnern kann – was davor war, ist ihm nicht bekannt. Er kann keinerlei Angaben über seinen Namen oder seine Herkunft machen. Er habe um den Bodensee gehen wollen, erzählte er den Ermittlern. Aufgegriffen wurde er im Krankenhaus Bregenz, wo er sich wegen einer Verletzung behandeln lassen wollte. Der etwa 50-Jährige wird weiterhin medizinisch betreut.

Heftiger Schreck kann Erinnerung löschen

Die Gründe für den Gedächtnisverlust sind bislang noch nicht klar, es liegen keine Kopfverletzungen vor. “Der Grund für eine Amnesie kann organisch, aber auch psychisch bedingt sein”, so Primar Albert Lingg, Chefarzt des Landeskrankenhauses Rankweil und Leiter der Abteilung Psychatrie II, gegenüber den Vorarlberger Nachrichten und führt weiter aus: “Die Erinnerung kann etwa durch ein belastendes traumatisches Erlebnis bzw. einen heftigen Schreck gelöscht werden. Eine Amnesie kann aber natürlich auch simuliert werden.” Je länger sich ein Gedächtnisverlust hinziehe, desto schwieriger werde es, ihn in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich stünden die Chancen nicht schlecht, dass sich ein Amnesie-Patient irgendwann wieder erinnere, es brauche dafür aber Medikamente und eine psychotherapeutische Begleitung. Auch das soziale Umfeld des Patienten spiele eine nicht unwesentliche Rolle, so der Chefarzt.

Polizei bittet um Mithilfe

Alle polizeilichen Möglichkeiten zur Abklärung der Identität wurden ausgeschöpft, so das LKA – nun hoffe man auf Hinweise aus der Bevölkerung. Der Mann, der hochdeutsch spricht, ist etwa 50 Jahre alt, 1,70 Meter groß und schlank. Er war mit einer grauen Cordhose, einer grauen Sportjacke, einem roten Langarm-Shirt und knöchelhohen Wanderschuhen bekleidet. Er hatte zudem einen Rucksack bei sich. Hinweise erbittet das Landeskriminalamt für Vorarlberg unter Tel. 059133-80-3333.

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