Verfahren gegen Gerald Matt eingestellt

Dem Vorarlberger wurde vorgeworfen, dass er private Dienstleistungen über die Kunsthalle verrechnet habe. Auch die Ermittlungen gegen die Vorstände des Trägervereins der Kunsthalle, Thomas Häusle und Siegfried Menz, sowie gegen die ehemalige Geschäftsführerin Bettina Leidl wurden eingestellt, wie die WKStA in einer Aussendung am Freitag mittelte. Gegen Matt war wegen des Verdachts der versuchten Verbotenen Intervention sowie des Verdachts der Untreue ermittelt worden.
“Die Ermittlungen waren umfangreich”, heißt es in der Aussendung. “Neben den Beschuldigten wurden rund 40 Zeugen einvernommen und u.a. umfassende Unterlagen der Kunsthalle Wien und die entsprechenden Staatsbürgerschaftsakten ausgewertet.”
“Widerliches Kapitel Wiener Kulturpolitik”
Nicht mit Genugtuung, sondern mit Bitterkeit hat Thomas Häusle, einstiger Vorstand des Trägervereins der Kunsthalle Wien, auf die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen ihn selbst, Gerald Matt und weitere Personen reagiert. “Wir werden sicher nicht versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Das ist nicht unsere Art”, unterstrich Häusle gegenüber der APA.
Er persönlich sei enttäuscht, weil er sich der Kunsthalle über Jahre mit wirklicher Leidenschaft und Lust gewidmet habe. Angesichts des Umgangs mit Gerald Matt und den weiteren ehemaligen Verantwortlichen der Kunsthalle zeige sich nun eindeutig: “Das war ein ganz widerliches Kapitel Wiener Kulturpolitik.” Dies gelte auch für den von der rot-grünen Rathauskoalition betriebenen Umbau der Kunsthalle: “Das Ganze ist nicht notwendig gewesen.” Es habe aber keinen Sinn, hier noch Entschuldigungen oder andere Maßnahmen zu fordern. “Das hat keine Chance, macht keinen Sinn und ich habe auch keine Lust”, so Häusle: “Für mich ist das eigentlich abgeschlossen.”
Matt bekommt ausstehendes Gehalt ausbezahlt
Zugleich hat sich der einstige Trägerverein der Kunsthalle Wien mit Freitag aufgelöst, berichtete Häusle im APA-Gespräch: “Es gibt den Verein mit dem heutigen Tag nicht mehr.” Mit der heutigen Entscheidung der Korruptionsstaatsanwaltschaft seien überdies die Voraussetzungen erfüllt, damit Ex-Direktor Matt die noch ausstehenden Gehaltsanteile seines ursprünglich bis 2014 laufenden Vertrages erhalte. Die Auszahlung eines Drittels war daran gebunden, dass sich die Vorwürfe gegen ihn nicht erhärteten. “Das ist erfüllt. Der Rest dieses einvernehmlichen Auflösungsbetrages wird damit frei”, so Häusle.
Der einstige Vereinspräsident erwartet sich auch vom für Donnerstag angekündigten Bericht des Wiener Kontrollamts zur Kunsthalle keine weltbewegenden Erkenntnisse. Natürlich könne er nicht antizipieren, was genau im Bericht stehen werde, aber er gehe von einigen Empfehlungen in der einen oder anderen Richtung aus. “Schlimmeres gibt es bei uns nicht”, so der Vorarlberger Unternehmer. (APA/Red)
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