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Geschichtliche Seminarreihe mit Gerhard Wanner

Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Wanner versteht es, spannende Details zur Geschichte unseres Landes zu vermitteln
Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Wanner versteht es, spannende Details zur Geschichte unseres Landes zu vermitteln ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) An drei Abendseminaren referiert Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Wannerals profunder Kenner der Landesgeschichte zum Thema Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Vorarlberg im 19. und 20. Jahrhundert.

Die Termine sind Montag und Dienstag, 19. und 20. sowie Dienstag, 27.November 2012 19.00 bis 21.30 Uhr in der Bibliothek der Arbeiterkammer Feldkirch. Kosten pro Teilnehmer und Seminarabend € 5,00 (werden vor Ort einkassiert). Bei Interesse wird um Anmeldung gebeten unter kultur@feldkirch.at oder 05522/304-1271.

Themen
Im 19. Jh. fanden in Vorarlberg gewaltige Veränderungen statt: Das Territorium erhielt Teilautonomie mit Landtag und Landesregierung. Die Textilindustrie erlebte vor allem mit der Hausstickerei um 1900 einen Höhepunkt, die Bevölkerung nahm rapide zu, vermehrt durch die ersten „Gastarbeiter“ aus dem italienischen Südtirol. Liberale und Konservative strebten mit allen Mitteln nach der politischen Herrschaft, was sich in einem erbitterten und heute nicht mehr vorstellbaren „Kulturkampf“ äußerte. Der Erste Weltkrieg brachte mit dem Zusammenbruch der von der Mehrheit geliebten Habsburgermonarchie eine tiefe wirtschaftliche Rezession und Identitätskrise. Um diese zu überwinden, strebte eine Mehrheit der Bevölkerung, freilich vergebens, den Anschluss an die Schweiz an. Das seit November 1918 selbstständige Land Vorarlberg überbrückte die Wirtschaftskrisen mit kräftigen Investitionen in die Infrastruktur: Die VKW und Illwerke entstanden.

1938 bis in die 80er Jahre
Im März 1938 verlief der „Anschluss“ an NS-Deutschland friedlich, und viele begrüßten hoffnungsfroh und mit Freuden die neue Ära. Darunter litt jedoch die katholische Kirche. Im April/Mai 1945 erfolgte die Befreiung Vorarlbergs durch die Franzosen nach einwöchigen, teils schweren Kämpfen. Eine Koalitionsregierung unter dem Bauern Ulrich Ilg, von den Franzosen erwünscht, betrieb erfolgreich den wirtschaftlichen Wiederaufbau. Doch die Kulturpolitik verharrte, wie schon vor 1938, auf einem konservativkatholischen Niveau. Erst die 80er- Jahre brachten den großen Wandel.

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