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Spannung um „Schul-Revolution“

Bei den direkt Betroffenen, den Lehrerinnen und Lehrern, fand das Konzept breite Zustimmung.
Bei den direkt Betroffenen, den Lehrerinnen und Lehrern, fand das Konzept breite Zustimmung. ©stp
Für grundsätzlich beschlossenes Konzept der Lauteracher VS Dorf sind noch Fragen zu klären.

Lauterach. (stp) „Vielleicht noch im Oktober, spätestens aber Anfang November sollen die geforderten Adaptierungen in den Plänen vorliegen, dann sehen wir weiter“, umreißt Lauterachs Bürgermeister Elmar Rhomberg den aktuellen Stand in der Causa „Volksschulprojekt“.

„Plan B“ kein Thema

Noch beschäftige er sich nicht mit Alternativen, „ein Plan B ist für die Gemeinde kein Thema – noch nicht“, so der Gemeindechef, der einräumt, dass in den zuständigen Gremien Hochspannung herrscht, ob es gelingt, das revolutionäre Vorhaben auch umzusetzen. Es geht um eine völlig neue Konzeption für Sanierung und Modernisierung der Volksschule Dorf. Wie berichtet, war Ende Juni die Entscheidung der Jury auf den Entwurf der Grazer Planer Dipl.-Ing. Wolfgang Feyferlik, Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer, Dipl.-Ing. Elisabeth Stoschitzky und Patrick Klammer gefallen, die neue Wege einschlagen.

Schule mit Lernlandschaft

Diese neuen Wege, eine völlig andere Konzeption, die – baulich – von der „Alten Schule“ komplett abweicht, gelten auch für den Inhalt. Die steirischen Planer haben in ihrem Konzept das klassische Schulgebäude „aufgelöst“, d. h., es entsteht kein neues – mehrstöckiges – Gebäude, sie planen vier einstöckige, miteinander vernetzte Gebäude und schaffen damit eine neue Schullandschaft. Für Carlo Baumschlager, selbst ehemaliger Schüler in der nun zu erneuernden Schule, hätte so wie insgesamt 123 (!) Planungsbüros liebend gerne am Wettbewerb teilgenommen, entschied sich dann aber dafür, in der Jury tätig zu sein. Dort war er ein Verfechter der neuen Idee und sprach von einem Meilenstein. Wenn man neue Wege beschreiten will und die Schule aus eingefahrenen Gleisen herausführen wolle, dann dürfen solche Konzepte kein Tabu sein, dann müsse man es einfach wagen.

Vor hohen Hürden

Bis zur Realisierung sind jedoch, so Rhomberg im Gespräch mit den VN, noch einige hohe Hürden zu überwinden. „Es geht vor allem darum, die Landesraumplanung zu überzeugen, die in ersten Gesprächen Skepsis erkennen ließ. Es ist uns klar, dass dieses Konzept aus dem Rahmen fällt, Vergleichswerte fehlen und deshalb alle Für und Wider sorgfältig geprüft und gegeneinander abgewogen werden müssen.“ Auch Umwelt- und Energieinstitut hätten sich zu Wort gemeldet und Verbesserungen in den Planungen angemahnt, „und schließlich geht es auch um die Kosten, denn dieses Konzept übersteigt unseren Rahmen. Auch hier sind die Planer gefordert, ihre Hausaufgaben zu machen.“

Ob es dem Planungsteam Arch. Dipl.-Ing. Wolfgang Feyferlik, Arch. Dipl.-Ing. Susanne Fritzer, Dipl.-Ing. Elisabeth Stoschitzky und Patrick Klammer gelingt, diese Probleme zu lösen, soll sich in den kommenden Wochen herausstellen, wenn die überarbeiteten Entwürfe auf dem Tisch liegen.

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