Vereinshaus-Pläne weiter verzögert

Lauterach. (stp) Der mühsame Weg zur Modernisierung und Generalsanierung des traditionsreichen Vereinshauses ist noch nicht zu Ende – im Gegenteil: der Akt liegt jetzt beim obersten Verwaltungsgericht, wie seitens der Gemeinde bedauert wird.
Seit Jahren ein Thema
Wie lange es nach einem Einspruch gegen die Bauvorhaben der Gemeinde jetzt dauern wird, bis Baumaßnahmen – wenn überhaupt – möglich sind, wagt im Rathaus niemand zu sagen. Tatsache ist aber, dass sich die Angelegenheit weiter erheblich verzögern wird. Dabei ist das Modernisierungskonzept seit Jahren ein Thema für die Gemeinde, die schon 2006 beschlossen hat, das Gebäude zu erwerben und damals insgeheim gehofft hatte, bis längstens zum 100-Jahr-Jubiläum das Vereinshaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Teil des Gesamtkonzepts
Schon 1910 hatte der Katholische Arbeiterverein mit dem Bau des Vereinshauses begonnen, im Oktober 1911 erfolgte die feierliche Einweihung. Seither war das Haus zentraler Ort des Vereinsgeschehens. Legendär waren die Skibälle, die hier bis in die 80er-Jahre ein landesweites Fasnathighlight waren. Mit der Eröffnung des Hofsteigsaals versank das Vereinshaus in die Bedeutungslosigkeit. Daraus soll es nun wieder geweckt werden – bisher leider erfolglos. Es geht der Gemeinde nicht nur um das Vereinshaus und den Saal und den später angebauten Kindergarten, „das Vereinshaus ist Teil eines Gesamtkonzepts, das zusammen mit dem geplanten Haus der Generationen und den noch nutzbaren Ressourcen auf dem Schertler-Areal sowie der nahegelegenen Volksschule Dorf ein Zentrum bilden soll, von dem wichtige Impulse für die Gemeinde ausgehen“, so Bürgermeister Elmar Rhomberg bei einem Lokalaugenschein. Der liegt aber jetzt schon fast sechs Jahre zurück . . .
Konkrete Planungen
Das inzwischen längst in Betrieb gegangene Haus der Generationen bestand damals erst in groben Umrissen, auf dem Areal hatte Schertler-Alge eben erst begonnen, Teile des Unternehmens abzusiedeln und von der Ansiedlung des Rathauses war damals noch keine Rede. Für die Modernisierung des Vereinshauses gab es hingegen schon konkrete Planungen. Eine erste detaillierte Kostenschätzung durch das Büro Helmut Kuess geht von Investitionen in einer Größenordnung von zwei Millionen Euro aus. Im Jänner 2008 wurde eine Info-Veranstaltung für Anrainer und Vertreter jener Vereine durchgeführt wurde, die als Nutzer infrage kommen und eigentlich waren alle Beteiligten guter Dinge, dann türmten sich aber immer mehr Probleme in den durchgeführten Verfahren auf und inzwischen ist das Vorhaben endgültig in der „Instanzenmühle“ angekommen. Der vor sechs Jahren angepeilte – späteste – Wiedereröffnungstermin zum 100-Jahr-Jubiläum der ersten Eröffnung im Oktober 1911 ist längst verstrichen und heute wartet man erst auf eine Entscheidung, ob denn überhaupt gebaut werden kann. Das Vereinshaus dämmert indes einer ungewissen Zukunft entgegen, denn es werden nur noch die allernotwendigsten Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen gesetzt – wozu das seither geführt hat, kann jeder an der mehr und mehr ramponierten Fassade ablesen.
Zukunft ungewiss
Wie die Gemeinde und der Arbeiterverein in der Sache weiter vorgehen werden, ist offen. Die Mandatare werden sich am Wochenende in ihrer zweitägigen Klausur wohl auch damit befassen. Stand der Dinge ist der, dass „wir in drei Instanzen eine Bewilligung erhalten haben und auch die Anrufung des Höchstgerichts keine aufschiebende Wirkung hätte, aber wir haben entschieden, nichts zu unternehmen, bis eine Entscheidung des VwGH vorliegt“, so Rhomberg. Sollte das Projekt nicht genehmigt werden, bliebe als Alternative ein Abriss des Objekts „und dann könnten wir hier problemlos eine Wohnanlage bauen, dafür sind nämlich die Auflagen weit weniger als für die Installierung einer öffentlichen Veranstaltungsstätte“, bedauert Rhomberg.
Nachsatz: Auf diese Art und Weise könne man alle Sonntagsreden von wegen Revitalisierung von Ortskernen vergessen, weil ein Berg von Bestimmungen alle diesbezüglichen Bemühungen verunmöglicht.
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