Das gilt sogar für jene, die Ausgleichssport betreiben, berichten Forscher der Universität Sydney in der Zeitschrift “Archives of Internal Medicine”. “Menschen, die zuhause, in der Arbeit oder im Verkehr viel sitzen, sollten möglichst viel stehen oder gehen”, empfiehlt Studienleiter Hidde van der Ploeg.
Gefahr für das Herz
Grundlage dieser Aussagen ist eine große australische Studie, zu der über 220.000 Menschen ab 45 Jahren untersucht wurden. Um ganze 40 Prozent steigt die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Todes bei Vielsitzern, vergleicht man sie mit jenen, die bloß vier Stunden pro Tag ihren Allerwertesten belasten. Dabei sind mögliche Störfaktoren wie etwa das Ausmaß der Bewegung, Gewicht und Gesundheitszustand bereits berücksichtigt. Der Kommentar des Journalherausgebers: “Die Hinweise reichen aus, um ein ärztliches Verschreiben von weniger Sitzzeit pro Tag zu rechtfertigen.”
Das übermäßig lange Sitzen – etwa vor dem Fernseher oder Computer – ist besonders für das Herz eine Gefahr, haben bereits im Vorjahr britische Kardiologen festgestellt: Langes Sitzen hemmt Enzyme, die Cholesterin oder Triglyceride abbauen. Australische Kollegen gehen gar so weit, die Lebenszeitverkürzung pro TV-Stunde auszurechnen. 22 Minuten, so das Ergebnis.
Alternativen zum Sitzen
Die Chancen auf weniger Sitzzeit sind in der Realität allerdings gering, bemerkt Angelika Karner-Nechvile von der Österreichischen Gesellschaft für Sportmedizin im pressetext-Interview. “Bildschirmmedien haben in unserer technisierten Welt eine derart hohe Stellung, dass es in der Arbeit fast unmöglich scheint. Es liegt an der betrieblichen Gesundheitsförderung, hier neue Konzepte zu liefern, zudem muss die Politik ausreichende nicht-sitzende Freizeitmöglichkeiten sicherstellen.”
Die Empfehlung zu möglichst viel Bewegung bleibt aufrecht, betonen die australischen Studienautoren. “Nur die wenigsten kommen auf die für die Gesundheit relevanten 150 sportlichen Minuten pro Woche. Bei Kindern ist alles unter einer Stunde Bewegung täglich zu wenig. Notwendig wäre deshalb, von Klein auf Bewegung zu fördern”, drängt Karner-Nechville.
(pte)
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