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Lähmende Pausen als Lusttöter

Koko La Douce gastierte im TAK.
Koko La Douce gastierte im TAK. ©Veranstalter/TAK
Die Schweizer Burlesque-Tänzerin Koko La Douce gastierte im TAK.

Schaan. (sch) Sie wurde vollmundig beworben als Sexy-Göttin, welche mit ihrem Striptease plus Tanzkünsten zumindest älteren (noch) lüsternen Herren in der Herzgegend zum Verhängnis werden könnte. Nun, die in Winterthur geborene Entertainerin Francesca Lötscher- Jöhnk mit Künstlernamen Koko La Douce (der Name erinnert wohl an die berühmte Irma/Shirley MacLaine im Film) besitzt einen guten Ruf als Burlesque-Tänzerin, die auch regelmäßig auf der Hamburger Reeperbahn auftritt und einen Abend lang für eine prickelnde Bühnen-Show mit Sexappeal und Spaß garantiert. Leider war dem im TAK in einigen Punkten nicht so. Koko hat gewiss einen perfekten Körper, den sie gern zeigt bzw. bis auf zwei kleine Bammeln am Busen und einen Mini-Glitzertanga auch neckisch „entblößt“. Sie machte das gekonnt im Stil des die Realität karikierenden Burlesque-Tanzes, den man aus Filmen der 1920er-Jahre kennt. Viel Glitzer, viele Federn, viel Pailletten und Spitze etc. In dieses Flair konnte Koko das TAK (Foyer) zweifellos tauchen. Doch was gab es zwischen den endlos lähmenden Pausen, die auch nicht vom Pianisten Harald gekonnt überbrückt wurden? „Ich brauch´ eben soviel Zeit zum Umziehen“, flüsterte Koko im Smalltalk. Dass solche Durchhänger dem Pfiff eines Show-Abends nicht förderlich sind, ist wohl klar.

Koko La Douce bot u. a. eine groteske Nummer als glitzerndes Zirkuspferdchen, das sich neckisch seines Outfits entledigt, oder war sehr gut in einer Show als Revuestar mit Fächer und blauen Straußenfedern… Gerade in Liechtenstein muss nach der legendären Mary alias Preusse aber jede Glitzer-Show verblassen. Koko zeigte kurz auf, dass sie gewiss auch das Zeug für eine Chansonsängerin (freches „Kinderlied“) hat. Andrerseits klappten gewisse Einspielungen nicht (Pfeiflied). Seit vier Jahren huldigt die Schweizerin Koko La Douce (Ehefrau, Mutter zweier Kinder, Sekretärin) auf der Bühne der tänzerisch erotischen Kunst der Entkleidung. aber leider noch zu wenig professionell. Ein Regisseur hätte aus dem Abend im TAK-Foyer – ohne die ärgerlichen Pausen – viel mehr Ansprechendes machen können.

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