"Ineluaga": Mitten unter Hühnern und Schweinen

“Erstaunlich”, bemerkt Mutter Michaela Ehgartner, “dass sich unsere Florentina so etwas traut. Sie ist sonst eher zurückhaltend.” Doch nicht jetzt. Mit beiden Händen hält das neunjährige Mädchen ein Huhn in der Hand. Zuerst noch etwas vom Körper weg. Doch dann kommt das Lächeln in ihr Gesicht und das Huhn erfreut sich plötzlich einer festen Umklammerung. Kinder entdecken einen Bauernhof. “Speziell das wollten wir”, sagt Bäuerin Sabine Ilg und blickt auf die Schar jener Besucher, die es sich zu einer Jause an den Biertischen gemütlich gemacht haben.

Bezug zu Tieren

Im und um den Hof der Ilgs im Dornbirner Gsieg herrscht bei prachtvollem Herbstwetter reges Treiben. Die Aktion “Ineluaga” der Landwirtschaftskammer hat ein bunt gemischtes Publikum auf dem Anwesen der Landwirtschaftsfamilie versammelt. Zu sehen gibt es dort 104 Schweine, 23 Milchkühe und 50 Hühner. “Wir haben uns gerne für diese Aktion gemeldet. Besucher sind wir bei uns ja auch während des Jahres gewohnt, da wir oft Schulklassen bei uns haben”, teilt Sabine Ilg mit. Immer wieder würde ihr auffallen, “wie sehr gerade Kinder keinen Bezug mehr zu Tieren haben. Dem können wir hier entgegnen.”

Aufgeregte “Hüssele”

Im Lichte des Schweine­skandals kommt den Ilgs der Aktionstag besonders recht. Ihren 104 “Hüssele” geht es schließlich gut. Sie scheinen zu merken, dass an diesem Tag etwas Besonderes los ist. Neugierig schauen sie zwischen den Balken ihrer Ställe hervor, schnüffeln aufgeregt an allem, was sie vor ihre Schweinsnase bekommen. Im Stall daneben sind die Kühe. Davor liegen stapelweise Heuballen. Ein Magnet für die Kinder, die darauf herumtollen. Für Ilgs ist der wunderbare Sonntag ein guter Tag. Die Besucher sind bei bester Stimmung. Und bald kehrt am Hof ja wieder Ruhe ein. Jene angenehme Ruhe, “die ein Teil des Lebens auf unserem Bauernhof ist”, wie Sabine Ilg erklärt.

(VN)