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Wetter verursacht keine Migräne

Wenn das Wetter umschlägt, haben viele Menschen Angst vor Kopfschmerz. Zu Unrecht, sagen Neurologen vom Neurologen vom AKH Wien.

Sie ließen 238 Migräne-Patienten drei Monate lang ein Kopfschmerz-Tagebuch führen und verglichen das Ergebnis mit der jeweiligen Wetterlage. Das Ergebnis: Menstruation und Stress beeinflussen den Kopfschmerz – die Wetterlage sowie Temperatur, Luftdruck, Niederschlag oder Sonnenschein jedoch nicht.

Ausnahme statt Regel

Der Linzer Neurologe Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, bestätigt gegenüber pressetext das Ergebnis. “Es gibt Migräne-Patienten, die vermutlich aufgrund genetischer Prädisposition auf den Druckunterschied bei Wetterumstürzen empfindlich reagieren. Wie die Studie zeigt, gilt dies jedoch für die meisten Fälle nicht”, so der Mediziner.

“Self fulfilling prophecies”

Sehr wahrscheinlich sei oft der Mechanismus einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung im Spiel. “Oft warten Menschen so sehr auf einen bevorstehenden Wetterwechsel, dass sie ihre ganze Konzentration darauf richten und viel feinfühliger wahrnehmen als sonst.” Parallelen zieht Lampl zum Glauben vieler, dass Vollmond schlechter schlafen lässt oder den Geburtszeitpunkt steuert. Letzteres wurde längst statistisch widerlegt.

Kein “Freispruch” für das Wetter

Unzulässig ist allerdings der Rückschluss, dass das Wetter oder sogar die Jahreszeit keinen Einfluss auf Körper und Psyche hätten. “Viele Konditionen wie Blutdruck oder Allergien hängen eindeutig mit dem Wetter zusammen”, betont Lampl. Große Hitze bringt zudem den Körper in Stress, raubt Konzentration und kann aggressiv machen. Sie bringt jedoch auch Vorteile wie etwa die Kontakterleichterung, wie Forscher gezeigt haben (pte Austria)

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