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Vor dem Sprung in den Jaguar

Christian Klien hat auch am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in Valencia einen guten Eindruck hinterlassen.      Neu: | Bericht vom ersten Tag |

Christian Klien plus Red Bull – das ist die neue Jaguar-Formel für 2004! Die vertragliche Bestätigung durch den britischen Rennstall steht noch aus, aber die Fachwelt ist überzeugt: Der 20-jährige Vorarlberger bekommt das zweite Jaguar-Cockpit. Klien zum Formel-1-Traum: “Es liegt jetzt nicht mehr an mir, ich habe meinen Job getan.“

Dieses Packet  muss Jaguar ganz einfach überzeugen: die Schnelligkeit von Klien plus die Finanzkraft von Red Bull – macht eine für die Formel 1 unwiderstehliche Kombination. Nach den beiden Testtagen in Valencia spricht alles für, und nichts gegen Klien. “Old head and young shoulders“, also Erfahrung und Jugend, sind in der Königsklasse gefragt – Jaguar bescheinigt dem jungen Mann neben viel Talent auch große Reife. “Er ist mit seinem Verständnis für diesen Sport schon sehr weit“, bestätigte Renndirektor John Hogan, zusammen mit CEO Tony Purnell Entscheidungsträger im Klien-Deal. “Es waren perfekte Tests von Christian“, lobt Dr. Mark Gillan, bei Jaguar für das Chassis zuständig. Auch alle anderen Ingenieure des F1-Projekts gefiel das technische Verständnis des jungen Hohenemser, die Rennintelligenz sowie die körperlichen Fähigkeiten – und bescheinigen Klien Formel-1-Tauglichkeit.

Klien bremste Bell aus
Mit konstanten Fahrten bestätigte Österreichs “Motorsportler des Jahres“ am Mittwoch die Leistungen vom Vortag  – auf Teamkollege Webber fehlten lange Zeit nur zwei Zehntel. Erst mit  weniger Benzin an Bord verbesserte sich der Australier auf 1:11,262. Auf diesen letzten Testabschnitt musste Klien, der mit 1:11,934 abschloss, verzichten: wegen eines Elektronikproblems blieb sein Auto auf der Zielgeraden liegen. Townsend Bell war da schon kein Thema mehr: Der Amerikaner konnte Webber und Klien nicht das Wasser reichen, er musste von der Box aus zusehen.

Schon Vertragsangebot?
Der Ball liegt nun bei Jaguar – und auch bei Red Bull. Purnell und Dr. Helmut Marko (“Christian hat fahrerisch keine Wünsche offen gelassen“) – angeblich hat er die Jaguarpapiere von Teammanager Sir John Allison bereits überreicht bekommen – müssen sich finanziell einig werden. Der Energiegetränke-Hersteller ist ja bereit, einiges für Kliens Formel-1-Einstieg auszugeben.

Christian als Spion
Am Donnerstag ist Klien noch Zaungast bei den Formel-1-Tests in Valencia, dann geht es wieder nach Hause. “Ich werde mir auf der Strecke die Linien von den Jaguar-Kollegen Mark Webber und Justin Wilson  ansehen.“ Und dann? “Steht am Wochenende Erholung und Regeneration auf dem Programm“, sagt Vorarlbergs erster Motorsportler mit Formel-1-Erfahrung. Mit Daniel Devigili wird an der körperlichen Fitness gearbeitet, eine Moutainbiketour auf die Kugel ist geplant.

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