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Weit weg von Normalität

Kein Krisenmanagement bei SW Bregenz, vielmehr Rätselraten über die Zukunft. Trainer van Acker hegt Abgangs-, Vizepräsident Kienreich Rücktrittsgedanken. Und für Hans Grill ist die Fußball-Welt in Ordnung.

Fixiert ist nur das nächste Testspiel am Sonntag in Zürich (15 Uhr, Letzigrund) gegen den FC Zürich. Ob dann allerdings auch Regi van Acker auf der Trainerbank Platz nehmen wird, muss abgewartet werden. Noch hat der Belgier einen Vertrag in Bregenz bis Sommer, doch derzeit macht er nur “Dienst nach Vorschrift“. Am Freitag trat van Acker vor die Mannschaft und legte den Spielern seine Sichtweise dar. “Ich habe ihnen gesagt, dass es derzeit schwer ist, mit dem Präsidenten zu reden, und dass sie sich nicht durch die Ereignisse in ihrer Konzentration stören lassen sollen.“ Persönlich fürchtet er keine negative Beeinflussung im Hinblick auf die Meisterschaft. “Für Spieler ist die Person des Trainers zumeist nicht das Problem.“ Das Problem ist für van Acker die derzeitige Situation im Klub. Deshalb hat er den Spielern erklärt, über das Wochenende eine Entscheidung zu fällen – nach einem erneuten Gespräch mit Hans Grill. Die Vorgänge der letzten Tage deuten jedoch darauf hin, dass der Belgier mit dem Kapitel Bregenz bereits abgeschlossen hat.

Keine Gemeinsamkeit
Keine Entscheidung ist auch bezüglich einer weiteren Zusammenarbeit mit Vizepräsident Benno Kienreich gefallen. Letzterer will ein abschließendes Gespräch mit Klubchef Hans Grill, der wegen eines Arztbesuches im tirolerischen Reute war, abwarten. Doch auch diesbezüglich deutet alles auf ein abruptes Ende der “Beziehung“ hin. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch einmal auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Aus unternehmerischer Sicht liegt beim Klub einfach zu vieles im Argen“, bringt es Kienreich auf den Punkt. Chaos pur also 14 Tage vor dem Rückrundenstart: Ein lustloser Trainer, ein desillusionierter Vizepräsident und anhaltende Diskussionen über fehlende Gelder. 

Für den Präsidenten ist die Fußball-Welt in Ordnung
Scharfe Worte in Richtung Trainer und eine Absage an das “Schwarzmalen“ seiner Kritiker, so reagierte Grill auf die Vorgänge der vergangenen Tage. Finanziell, so Grill, stehe der Klub im Vergleich zum Vorjahr besser da. “Im Februar 2004 war die Situation schlimmer.“ Kurz angebunden dann der Präsident angesprochen auf den Zwist mit Kienreich. “Er ist eingeladen mitzuarbeiten.“

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