Confed-Cup-Knüller

Die Gastgeber sind dreifacher, die Südamerikaner fünffacher Weltmeister, die DFB-Elf hat die Trophäe noch nie gewonnen und stand auch noch nie im Confed-Cup-Finale, die “selecao” holte in bisher zwei Anläufen den Pokal schon ein Mal (1997). Die Paarung ist ein Klassiker, in dem zwei Fußball-Welten aufeinander prallen. Da die bekannten Tugenden wie Kraft, Disziplin, Kollektiv, Kondition, dort die spielerischen Vorzüge wie Technik, Zauberei, Kunst, Individualität. 19 Duelle hat es bisher gegeben, bei fünf Remis triumphierte elf Mal die feinere Klinge. Der bisher letzte Erfolg des WM-Gastgebers über die Samba-Tänzer vom Zuckerhut datiert vom 17. November 1993 in Köln. Das jüngste Spiel endete im September 2004 in Berlin 1:1.

“Es ist eine große Herausforderung, wir freuen uns alle”, sagt DFB-Bundestrainer Jürgen Klinsmann und versprach genauso viel Mut und Risiko wie in den Gruppenspielen. “Wir werden versuchen, auch gegen Brasilien zu agieren und nicht zu reagieren.” Die am aufsteigenden Ast befindlichen Deutschen müssen diesmal den gesperrten Schweinsteiger vorgeben, dafür kommt der gegen Argentinien geschonte Ballack wieder zum Einsatz. Podolski könnte mit dem in Brasilien geborenen Kuranyi das Sturm-Duo bilden.

Der Favorit sieht sich selbst nicht als solcher. “Wenn jemand Vorteile hat, dann ist es die deutsche Mannschaft. Sie spielt vor eigenem Publikum und hat einen Tag mehr Pause”, sagte Brasiliens Teamchef Carlos Alberto Parreira am Freitag. Gegen die Kritik von Franz Beckenbauer, wonach der Weltmeister das Turnier nicht so erst nehme, wehrte er sich mit einer Gegenfrage: “Wer hat denn in jedem Spiel die Initiative übernommen?” Von einer WM-Revanche wollte der Südamerikaner nicht sprechen. Diese gebe es vielleicht, wenn einander beide Teams im nächsten Jahr im Endspiel gegenüberstehen. “Aber die Samstag-Partie ist ein guter Härtetest”, meint der Teamchef, für den ein Ausscheiden “nicht schlimm” wäre. “Unser Ziel ist es, uns hier auf die Endrunde 2006 vorzubereiten. Wenn wir aber die Chancen haben, das Turnier zu gewinnen, werden wir sie nützen. Einige unserer guten Spieler sind ausgepumpt”, gibt Parreira unumwunden zu, versprach aber, die beste verfügbare Elf aufzubieten.

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Konföderationen-Pokal 2005