Bakterien als Speichermedium getestet
Das wäre buchstäblich langlebiger als die heutigen Speichermedien wie Computer-Festplatten, Disketten oder Papier. Professor Masaru Tomito von der Keio-Universität in Fujisawa teilte mit, sein Team habe Bakterien bereits erfolgreich mit Einsteins Formel E = MC2 und 1905 – dem Jahr in dem er seine Relativitätstheorie veröffentlichte – programmiert.
Die Wissenschafter nutzen bei ihrer Vision die Tatsache, dass genetische Codes in vier Buchstaben – T, C, A und G – dargestellt werden. Genetische Codes zu schreiben funktioniert in vielen Bereichen wie das von digitalen Daten. Typen-Kombinationen können für bestimmte Buchstaben und Symbole stehen; folglich können Genome benutzt werden, um darin Musik, Text, Video und andere Inhalte zu schreiben. Der Vorteil gegenüber mechanischen Speichermedien: Die in den Gen-Codes programmierten Inhalte bleiben solange erhalten, wie der Organismus lebt – bei Bakterien möglicherweise Millionen von Jahren.
Auf die Erscheinungsform der Bakterien und ihr Verhalten soll es keine Auswirkung haben, ob in ihnen die gesammelten Werke von Shakespeare oder Einsteins Relativitätstheorie gespeichert sind. Skeptiker wenden ein, dass die Informationen durch Mutationen verändert werden könnten. Wir brauchen noch mehr praktische Anwendungen, sagte der Bakterien-Experte Katsumi Doi von der Universität Kyushu. Aber ich liebe die Idee.
Um Einstein aus den Bakterien wieder zurück zu übersetzen, muss der Code wieder entschlüsselt werden. Und Tomita lässt seine Science-Fiction-Vision auch nicht von der banalsten Frage erschüttern: Wer in aller Welt liest Bakterien? Viele Menschen haben noch nicht einmal darüber nachgedacht, Daten für Tausende von Jahren zu speichern, sagt er. Das klingt wie ein Traum. Aber wir denken hier an Hunderte von Millionen Jahren. Außerirdische Wesen, die dann vielleicht die Erde erkunden, würden ganz selbstverständlich die Intelligenz besitzen, den Code ganz schnell zu entschlüsseln.
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