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In der Form seines Lebens

Der neue DTM-Champion Timo Scheider widerlegte heuer seine Kritiker und holte sich den Gesamtsieg vor Paul di Resta.

Timo Scheider machte sich zu seinem bald bevorstehenden 30. Geburtstag (am 10. November) mit dem DTM-Titel selbst schon vorab sein größtes Geschenk. Nachdem ihn bis zum Vorjahr schon viele spöttisch den “Podiumsverweigerer” nannten, zeigte sich der in Braubach bei Koblenz unweit des Nürburgrings aufgewachsene und seit fünf Jahren in Vorarlberg lebende Rennfahrer heuer in der Form seines Lebens. Schon zu Saisonbeginn stellte er mit Topresultaten frühzeitig die Weichen in Richtung Titelgewinn, was ihm zusätzlichen Aufschwung gab. “Timo war konstant schnell”, lobt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich.

Holprige Anfangsjahre

Der Lochauer debütierte zwar schon 2000 in der DTM, doch die Anfangsjahre bei Opel (insgesamt fünf) waren wegen unterlegenem Wagenmaterial sehr holprig. Als sich die Rüsselsheimer 2005 aus der DTM verabschiedeten, wäre Timo beinahe arbeitslos geworden. Ein kurzes Gastspiel in der FIA GT-Meisterschaft beendete er damals mit seinem Partner Michael Bartels auf Anhieb als Vize-Weltmeister. 2006 gab ihm Ullrich eine Chance. Scheider fuhr im Team von Keke Rosberg wieder in der DTM, wurde aber nur Gesamtzehnter. 2007 erfolgte dann der Wechsel ins offizielle Audi-Werksteam von Abt Sportsline aus Kempten. Timo steigerte sich auf End­rang sieben, holte sich am Saisonende endlich mit einem zweiten Platz seinen ersten Podestplatz und konnte damit seine Kritiker widerlegen. Und heuer platzte sowieso der Knoten, es gelang ihm der große Durchbruch. Der 29-Jährige durfte sich nach seinem 88. DTM-Rennen als großer Champion feiern lassen.

Typ Strahlemann

Scheider ist ein stets gut gelaunter, sehr aufgeschlossener, redseliger Typ. Jahrelang trainierte er mit dem Bürserberger Mental- und Fitnesscoach Arno Gantner. Seine Lebensgefährtin Jasmin Rubatto (33) ist ebenfalls ganz auf Motorsport eingestellt. 2009 möchte sie im Seat Leon Supercopa-Markenpokal an den Start gehen. Sie ist die Tochter des Ex-Motorrad-Piloten Peter Rubatto aus Friedrichshafen. Mit Timo teilt sie sich das Hobby Supermoto-Fahren. Der gemeinsame Sohn Loris Romeo, geboren im Spätsommer 2003, fährt schon Quad und Kart. Im Auto kann es ihm nicht rasant genug gehen. Kein Wunder bei den Eltern.

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