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Erstes Vorarlberger Krebsregister ist 30

Das regionale Krebsregister begann mit einer Handdatei. Inzwischen ist die wichtige Quelle für Gesundheitsdaten auf internationalem Niveau und in wissenschaftliche Netzwerke eingebunden.

Es begann mit einer Handdatei. 1978 legte Gerhard Breitfellner am Institut für Pathologie am Landeskrankenhaus Feldkirch mit seinen Aufzeichnungen den Grundstock für das erste regionales Register in Österreich. Heute ist es mit in zahlreiche internationale wissenschaftliche Netzwerke eingebunden, kooperiert wird unter anderem mit den Universitäten Oxford, Cambridge und Umea in Schweden.

Seit genau 30 Jahren wird im Krebsregister Vorarlberg die Entwicklung über Erkrankungen und Todesfälle durch Krebs in Vorarlberg dokumentiert. Damit verfügt Vorarlberg über eine Quelle für Gesundheitsdaten von internationalem Standard, die als Grundlage für die Beurteilung von Trends und Vorsorgemaßnahmen dient. “So sind wir in der Lage, Vergleiche zwischen Ländern anzustellen und Trends über einen längeren Zeitraum zu erkennen”, erklärt der Leiter des Krebsregisters, der Primar Hans Concin. “Anhand der Daten lässt sich beispielsweise ein deutlicher Rückgang bei Magenkrebs feststellen, was auf die veränderte Ernährung aber auch auf die verbesserte Lagerhaltung durch Kühlschränke zurückzuführen ist.”

Wie effektiv die Vorsorge sein kann, zeige anhand eines anderen Beispiels der deutliche Rückgang beim Gebärmutterhalskrebs, so Concin. Interessant ist hier mit den Regionen Tirol, Südtirol, Trentino und Kärnten, die im Krebsatlas Alpenland zusammengefasst wurden: Dabei stellte sich das Tiroler Unterland als Problemzone heraus: “Das Krebsregister zeigt Handlungsbedarf auf und wird zum Berater der Gesundheitspolitik.”

Der Stellenwert von regionalen Vergleichen zeigt sich daran, dass der Krebsatlas Alpenland in der Ausgabe 2009 um weitere Regionen in Norditalien, Ostschweiz, Slowenien und Österreich erweitert wird. Ermöglicht werden Kooperationen wie diese durch die hervorragende Qualität der regionalen Daten. Wie wichtig diese Datenqualität ist, zeigt die Tatsache, dass in Österreich nur die Daten aus Tirol und Vorarlberg als hochwertig genug eingestuft werden, um in den weltweit beachteten WHO Bericht “Cancer Incidence in 5 Continents” aufgenommen zu werden.

Dahinter steht ein kleines Team von drei Mitarbeitern, das derzeit knapp 50.000 Datensätze wartet und pflegt. Jährlich kommen etwa 2.000 neue Fälle dazu, die ins Krebsregister aufgenommen werden.

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