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13. Philosophicum Lech widmet sich dem "Zauber des Schönen"

Lech - Das Philosophicum Lech wendet sich nach den beiden Themen Geld und Religion dieses Jahr dem Schönen zu. Vom 16. bis 20. September steht das Vorarlberger Bergdorf im Mittelpunkt intellektueller Betrachtungen über den Zauber des Schönen, widmet sich seinem Reiz, dem Begehren nach Schönem, aber auch seiner Zerstörung.

Es ist die 13. Auflage des von Konrad Paul Liessmann gegründeten und geleiteten kulturwissenschaftlichen Symposiums. “Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen, / weil es gelassen verschmäht, uns zu zerstören.” – Dieser Satz Rainer Maria Rilkes umreißt für den Veranstalter mit wenigen Worten das Spannungsfeld des Schönen.

Auf einer Zeitachse beginn der thematische Bogen der Vorträge vor mehreren Millionen Jahren, denn auch das Philosophicum kommt am Darwin-Jahr nicht vorbei: Karl Krammer (Wien) spürt den “evolutionspsychologischen Grundlagen der Schönheit” nach. Mehrere Vorträge und Diskussionen befassen sich mit den in der Antike verwurzelten Schönheitsidealen. Gegenwärtig und auch am Veranstaltungsort macht dagegen der Erlanger Professor für Kulturgeographie Werner Bätzing den Schönheitsbegriff fest: Er zeichnet ein Bild der “schönen” Alpen zwischen Bewunderung und Langeweile, vom “Arkadien im Herzen Europas” zur Sport-, Event- und Funregion.

Aus der Kunst der Moderne wurde das Schöne zwar verbannt, hält die Einladung fest, aber gegenwärtig feiere es eine ungeahnte Renaissance. “Die Attraktivitätsforschung boomt, Schönheitsideale dominieren die Medien, die Werbung und den Film. Mode, Architektur, Landschaftsgestaltung und Fremdenverkehr kommen ohne die Versprechungen des Schönen ebenso wenig aus wie Sexualität und Erotik, die Schönheitsindustrie wächst, und der chirurgische Eingriff zur Verschönerung von Gesicht und Körper ist für viele Menschen mittlerweile zu einer Routine geworden. Warnende Stimmen aber sprechen vom Schönheitswahn unserer Zeit, der für viele, vor allem auch junge Menschen zum Verhängnis werden kann.”

Das genaue Programm wurde soeben auf der Webseite des Philosophicums Lech veröffentlicht. Anmeldungen sind ab 1. April möglich. http://www.philosophicum.at

 

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