Teile des Immunsystems wenden sich nicht nur gegen Eindringlinge wie Bakterien oder Viren, sondern fungieren auch als Erkennungs- und Beseitigungssystem für Abfallstoffe innerhalb des Körpers. Die Arbeiten wurden gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien (MUW) durchgeführt und im “Journal of Clinical Investigation” veröffentlicht.
Die Wissenschafter haben jenen Teil des Immunsystems unter die Lupe genommen, welcher praktisch jedem Menschen und auch Säugetieren angeboren ist. Im Gegensatz dazu produziert das im Laufe des Lebens erworbenen Immunsystem spezifische Antikörper. Es zeigte sich, dass diese natürlich vorhandenen Antikörper eine wichtige Haushaltsfunktion übernehmen, indem sie zellulären und auch nicht-zellulären Abfall – wie etwa Ablagerungen in Gefäßen – beseitigen.
Dazu müssen sie solchen körpereigenen Müll erst einmal erkennen. Wie die Studie ergab: Es ist oxidativer Stress, der die Antikörper dazu veranlasst, ihre Entsorgungsaufgabe aufzunehmen. Verräterisch ist es etwa, wenn eine nicht mehr korrekt funktionierende Zelle Teile ihres Inhalts verliert oder auch Entzündungen vorliegen.
Für die Arbeiten modifizierten die Wissenschafter Mäuse, so dass diese nur das natürliche, mit der Geburt ausgebildete Immunsystem besaßen. So konnte das System quasi ungestört untersucht werden. “Es zeigte sich, dass mehr als 30 Prozent dieser Immunzellen auf Strukturen reagierten, die von oxidativem Stress hervorgerufen werden”, sagte CeMM-Leiter Giulio Superti-Furga gegenüber der APA.
Unter anderem erkennen und entsorgen diese Antikörper sterbende Zellen. “Werden diese nicht rechtzeitig beseitigt, sind erste Entzündungsreaktionen bis hin zu Autoimmun-Reaktionen die Folge”, so der Wissenschafter. Nun hoffen die Experten, dass aufgrund der neuen Erkenntnisse auch Therapien zur Behandlung bestimmter entzündlicher Erkrankungen wie etwa der Arteriosklerose entwickelt werden können.
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