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Erdsondenhersteller Amasond wird nicht weitergeführt

Dornbirn – Der 2007 gegründete Spezialist für innovative Erdsonden muss seinen Betrieb schließen und meldet Insolvenz an. Amasond beschäftigt in Dornbirn und in Rankweil 45 Mitarbeiter.

Entgegen der Prognosen hat sich der Erdwärmemarkt weniger stark entwickelt und der erwartete Umsatz des innovativen Unternehmens ist ausgeblieben. Trotz hoher Investitionen in den Betrieb konnte Gründer und Unternehmenspionier Dr. Willi Sonderegger seine Vision von einem effizienten und energiesparenden Erdsonden-System nicht retten.

Amasond setzte auf die Zukunft der Energienutzung aus Erdwärme und brachte ein innovatives Sondensystem auf den Markt, das einen höheren Leistungsgrad und eine modulare und damit kostengünstigere Bauweise bietet. 2008 wurde Amasond für dieses Wärmepumpen-Erdsondensystem mit dem Innovationspreis des Landes Vorarlberg und der Wirtschaftskammer ausgezeichnet. Willi Sonderegger: „Wir gingen davon aus, dass der stetig steigende Ölpreis sowie das zunehmende Ökologie-Bewusstsein der Bevölkerung ein Erfolgsmotor für die Erdwärme als stets verfügbare und kostenlose Energiequelle sein würde. Leider ist der Markt noch nicht reif genug, ein derartig innovatives Produkt zu akzeptieren. Ich danke meinen engagierten und sehr gut qualifizierten Mitarbeitern für ihren Einsatz und für ihr Verständnis.“

Henn Verbindungstechnik – solide und dynamische Entwicklung

Unabhängig von der Schließung von Amasond zeigt das zweite Unternehmen von Willi Sonderegger eine sehr positive Geschäftsentwicklung. Der Dornbirner Automobilzulieferer Henn wurde vor knapp 20 Jahren von Willi Sonderegger als Eigentümer und Geschäftsführer gegründet und konnte in diesem Nischenmarkt eine einzigartige und führende Marktstellung erreichen. Die Schnellkupplungen von Henn werden vor allem bei Turboladern und der Wasserkühlung im Neuwagenbereich eingesetzt. Das Unternehmen erwirtschaftete 2010 mit circa 30 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro.

Nachfolgeregelung für die Unternehmen von Willi Sonderegger

Im Rahmen eines Management buy in hat Willi Sonderegger die Nachfolge für seine Unternehmen Amasond und Henn geordnet. Im März 2011 wurde die Mehrheit an beiden Unternehmen von Martin Ohneberg übernommen. Der aus Bregenz stammende Unternehmer war in den letzten Jahren erfolgreich in Wien tätig. Martin Ohneberg: „Man muss zur Kenntnis nehmen, dass es Geschäftsmodelle gibt, die trotz jahrelanger Anstrengungen am Markt nicht funktionieren. Von der Gründung bis jetzt wurden rund 16 Millionen Euro in den Betrieb von Amasond investiert.“ Bei Henn führt Martin Ohneberg den von Willi Sonderegger eingeschlagenen Weg fort und setzt auf das Potential des international anerkannten Nischenplayers Henn.

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