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Hans-Dieter Grabher tritt nicht mehr an

Die Wahl in Lustenau verspricht eine spannende Auseinandersetzung zwischen FPÖ und ÖVP. Die Freiheitlichen stellen dort seit 1960 stets den Bürgermeister, seit 1965 sind sie stärkste Fraktion.

Der 62-jährige Grabher erklärte, dass er nach 33 Jahren als hauptberuflicher Politiker nicht noch einmal für fünf weitere Jahre kandidieren wolle – trotz bester Chancen auf eine erneute Bestätigung in seinem Amt, wie er sagte. Der ehemalige Landtagsabgeordnete und Landesrat Grabher, von 1982 bis 1992 Landesparteichef der Vorarlberger Freiheitlichen und derzeit einer von mehreren Stellvertretern von Parteiobmann Dieter Egger, wird sich im kommenden Jahr völlig aus der Politik zurückziehen und höchstens noch ehrenamtlich tätig sein.

Nun soll Ernst Hagen die Lustenauer Freiheitlichen als Spitzenkandidat in die Gemeinderatswahl führen. Der langjährige Landtagsabgeordnete (seit 1994) bringe beste Voraussetzungen mit, zeigte sich Grabher bezüglich des Wahlausgangs optimistisch. Hagen ist FPÖ-Ortsparteiobmann, seit 1993 Lustenauer Gemeinderat und war bereits einmal Vizebürgermeister der 21.000-Einwohner-Kommune. “Ich rechne mir gute Chancen aus und habe ein starkes Team hinter mir”, sagte Hagen. Sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, würde er seine landespolitische Karriere aufgeben. “Beides geht nicht”, so Hagen.

Die Kommunalwahl im kommenden Jahr verspricht in Lustenau eine spannende Auseinandersetzung zwischen FPÖ und ÖVP. Zwar stellen die Freiheitlichen in Lustenau seit 1960 den Bürgermeister und waren seit 1965 stets die stärkste Fraktion, von der satten absoluten Mehrheit zur Mitte der 1990er-Jahre blieb 2005 aber lediglich noch ein Vorsprung von rund drei Prozentpunkten. Grabher musste bei der Bürgermeister-Direktwahl sowohl 2000 als auch 2005 in die Stichwahl gegen den ÖVP-Herausforderer. 2005 blieb er mit lediglich 180 Stimmen Vorsprung auf den aktuellen Vizebürgermeister Kurt Fischer (V) siegreich. Fischer – wie Hagen ebenfalls Abgeordneter zum Landtag – wird am 14. März erneut ÖVP-Spitzenkandidat sein.

Bei der Gemeinderatswahl 2005 kam die FPÖ auf 40,4 Prozent der Stimmen (2000: 41,6 Prozent) und hielt damit die ÖVP mit 37,2 Prozent (2000: 33,3 Prozent) hinter sich. Wahlverlierer in Lustenau waren die Grünen mit einem Verlust von rund fünf Prozentpunkten auf 13,1 Prozent (2000: 18,2 Prozent). Die SPÖ legte mit 6,5 Prozent (2000: 5,6 Prozent) etwas zu. Die Ein-Mann-Liste Halil Ilgec kam auf 2,9 Prozent.

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