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Kiesstrand an der Pipeline

Bregenz (VN) -  Der Startschuss für Pipeline-Ausbau erfolgt nun doch sehr plötzlich: In der heutigen Stadtvertretungssitzung wird voraussichtlich die Sanierung eines Teilstücks beschlossen. Diese Zustimmung vorausgesetzt, wird bereits in den nächsten Tagen mit der Aufschüttung der Pipeline vom Hafen in Richtung „Mili“ begonnen.
Grafik: Pipeline-Ausbau Bregenz
Vermessungs-Plan
Interview mit Bürgermeister Linhart
Umfrage zur neuen Pipeline
Hier soll umgebaut werden

Eine Mehrheit für den Tagesordnungspunkt Nummer sechs, „Ufergestaltung im Bereich der Pipeline Bregenz-Lochau“, ist sicher. Neben der schwarz-grünen Rathauskoalition hat auch die SPÖ ihre Zustimmung angekündigt.

 
Badesteg und Kiesstrand

Geplant ist, einen 250 Meter langen Abschnitt der Pipeline ab dem Bregenzer Hafen zu sanieren. Mit Aushubmaterial vom Kaiserstrand wird ein Kiesstrand und anschließend ein flach abfallendes Ufer aufgeschüttet. Rad- und Fußweg sollen auf der Pipeline getrennt werden. „Die Radfahrer verbleiben auf der alten, fünf Meter breiten Trasse der Pipeline, während für die Fußgänger der Weg seewärts des Hafengebäudes fortgeführt wird. Zwischen Rad- und Fußweg wird ein breiter Grünstreifen angelegt“, erklärt Bernhard Fink, Baudirektor der Stadt Bregenz. Durch die Aufschüttung entstehe ein Liegebereich für Badegäste.

Eine sogenannte „Berme“, ein unterirdischer Wall, soll schlussendlich verhindern, dass das neue Ufer wieder weggespült wird. „Ab dieser Berme fällt das Ufer dann steil ab“, sagt Fink über die Planung. Außerdem wird ein 41 Meter langer Holzsteg in den See gebaut. Der Kopf dieses Stegs wird bis in den Tiefwasserbereich reichen. Die Sanierung der 250 Meter kostet knapp 720.000 Euro. 370.000 Euro entfallen auf die Stadt Bregenz, der Rest wird von Land und Bund getragen. An und für sich kann sich die Stadt aufgrund der prekären finanziellen Situation keine größeren Investitionen leisten. Doch möchte man „die Gunst der Stunde“ nutzen, erklärt Bürgermeister Markus Linhart.

Kostengünstige Lösung

Denn im Bereich des Kaiserstrands wird derzeit gebaggert: „Das Material steht uns jetzt kostengünstig zur Verfügung. Und nicht nur das: Nachdem es dem See entnommen wurde, ist kein ­weiteres Bewilligungsverfahren notwendig, um es nordwärts des Hafens wieder in den See einbringen zu dürfen“, sagt Linhart. „Würde man ‚ortsfremdes Material zum Aufschütten verwenden, wären langwierige Bewilligungsverfahren notwendig.“

Das ist auch ein stichhaltiges Argument für die Rathausopposition, die den Ausbau der Pipeline noch weiter vorantreiben möchte. Wenn es nach SPÖ-Chef Michael Ritsch ginge, würde er den Belag auch nordwärts gerne saniert sehen, denn „an der alten Betonpiste hat der Zahn der Zeit bereits arg genagt, was vor allem Radfahrer und Skater einbremst“. Dieses „Einbremsen“ sieht der Bregenzer Bürgermeister allerdings positiv, denn noch müssen sich in diesem Bereich Badegäste, Fußgänger, Radfahrer und Skater die Pipeline teilen.

Junge ÖVP begrüßt Pipeline-Änderung

„Genau solche Projekte zeigen, dass man in Bregenz auch über die Parteigrenzen hinaus etwas erreicht und das ist es auch, was sich die Bürger von der Politik erwarten“, so Felder in einer ersten Reaktion auf das neue Projekt. Die Fertigstellung bis in den Sommer wird nicht nur bei der Jungen ÖVP, sondern auch bei vielen Bürgern begrüßt.

Die Sanierung der restlichen Pipelinestrecke würde sich auch die Junge ÖVP Bregenz wünschen, denn hier könne man oft nur unter sehr schwierigen Bedingungen mit Skates oder dem Rad unterwegs sein.

 

Bürgermeister Linhart im Interview:

 

Umfrage zur neuen Pipeline:

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