Berchtold übergibt Narren nicht das Rathaus

Die Bürgermeister der größeren Städte des Landes müssen sich, so wie jedes Jahr, mit der Besetzung des Rathauses durch die Narren abfinden. So sollte es auch in Feldkirch beim Faschingsumzug von statten gehen. Jedoch wird Bürgermeister Wilfried Berchtold durch den laufenden Prozess seines Amtes in dieser Causa nicht walten. Seine Stadträte werden sich mit dem närrischen Treiben befassen und das Rathaus zu verteidigen versuchen.

„Ich bin tatsächlich heute Morgen an einem Plakat vom Faschingsumzug vorbeigekommen und habe mich gefragt, ob nun der Bürgermeister mit dabei sein wird. Schließlich ist es eine heikle Angelegenheit“, sagt Gerhard Juen aus Rankweil. „Ich finde, dass sich der Bürgermeister trotzdem seinem Amt entsprechend verhalten sollte“, meint Oliva Bonner aus Feldkirch. Damit ist die junge Frau nicht alleine. Viele finden es unpassend, dass der vom Prozess belastete Bürgermeister Berchtold sich im Fasching bitten lässt. „Das finde ich spießig, denn er könnte die Situation doch einfach überspielen – schließlich ist Fasching nur einmal im Jahr“, schlägt Rahel Unger aus Schlins vor.

Nach Angaben des Rathauses Feldkirch werden am Sonntag die Stadträte für Wilfried Berchtold einspringen, da dieser nicht anwesend sei. „Ich glaube, die Stadträte können das genauso gut meistern wie der Bürgermeister selbst“, findet Josef Thaler aus Feldkirch. Ebenfalls nicht mit von der Partie ist Vizebürgermeisterin Erika Burtscher. Somit dürfte es am Sonntag wohl ein Leichtes für die Narren werden das Rathaus zu übernehmen.