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Der Gentleman der Bienen

Die Bienenköniginnen-Aufzucht ist für Franz Pfeifer das Reizvollste.
Die Bienenköniginnen-Aufzucht ist für Franz Pfeifer das Reizvollste. ©est
Franz Pfeifer ist Imker mit Passion.

Ein kleines Insekt mit großen Bullaugen tat es Franz Pfeifer an.

“Die Bienen sind wie ein Heiligtum”, schwärmt Franz Pfeifer. Bereits in jungen Jahren interessierte sich der Gaschurner für die hohe Kunst der Imkerei.

1953 absolvierte Pfeifer die Meisterprüfung zum Schuhmacher. Das Handwerk übte er im Montafon und in Bludenz aus, bis ins ferne Amerika wurden die Skischuhe exportiert. Doch schon bald zog es ihn als Kranführer bei der Firma Büsch auf den Bau.

Ein Imker verrät ihm aus der Nachbarschaft, wie er zu einem eigenen Bienenvolk kommt: “Wenn er ein Linicht (Leintuch) ins Fester hängt, kannst du den Schwarm holen”. Schnell war das nötige Zubehör beim “Fisch- und Bienenverlag” bestellt und ein Imker ward geboren.

1948 schon fing Franz an mit den Imkern zusammen zuarbeiten. 1952 kürten in diese zum Obmann. Bald kam die Varroa Milbe in die Bienenstöcke, der viele Bienen zum Opfer vielen. Pfeifer fing an mit den Vereinen und mit den Bürgermeister des Tales in Kontakt zu kommen. 1981 wurde dann der Imkerverein Silvretta gegründet, wo er bis 1997 als Obmann waltete.

1962 heiratete der Bienennarr seine große Liebe, die Ostirolerin Anna, die im Sanatorim Felbermayer tätig war. Sie teilte mit ihrem Mann die Leidenschaft für die Imkerei, so zählten bald auch Gäste aus dem Sanatorium zur Kundschaft.

In den 60-er Jahren wechselte Pfeifer zu den Illwerken und er war dort als Schrägaufzug-Leiter und später als Vermesser tätig. “Mein Berufsleben war abwechslungsreich”, blickt er gerne zurück.
Als tüchtiger Montafoner baute er mit seiner Gattin ein schönes Haus, umringt von vielen Bienenhäuschen. “Bin viel verstochen worden”, erzählt Franz, der auch viele Bienenvölker verkauft oder verschenkt hat. Dass sich die Landwirtschaft im Tale veränderte, weiß Pfeifer. “Früher gab es in Gaschurn Kartoffel- und Getreideäcker und Obst- und Kirschbäume”, so war für vielseitige “Tracht” gesorgt. Deshalb stellte Pfeifer auf der Bofa in Partenen wegen dem vielseitigen Trachtangebot einen Wanderstand auf.

Heute ist “die Königinnenzucht das Reizvollste”. Von den 60 Völkern besitzt der “Bienengöti” noch 24 (ca. 60.000 Bienen). “Verdienen kann man damit nicht”, meint der Imker mit Passion. “Dafür esse er täglich Honig”, den seine Carnica Bienen aus dem Nektar fabrizieren. Und was sind die schönsten Momente in der Imkerei? “Wenn die Honigrahmen voll sind”, schmunzelt der Mentor des Bienenvereins.

Zur Person:
Franz Pfeifer, 1929
Gattin Anna,
sechs Kinder, zehn Enkel, zwei Urenkel
Hobby: Die Bienen
Motto: Net dr Profit machts, anderen Helfen ist wichtig
Lieblingsessen: Montafoner Hausmannskost
Tel: 05558 – 8639

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