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Kinder sind ihre Leidenschaft

Kindergartentante Elke Parisse im Kreis ihrer Fellengattner Kindergartengruppe
Kindergartentante Elke Parisse im Kreis ihrer Fellengattner Kindergartengruppe ©Helmut Köck
Fellengattner Kindergarten

MENSCHEN AUS DER HEIMAT: Seit 1976 leitet Elke Parisse den Kindergarten in Fellengatter und ist immer noch begeisterte Kindergärtnerin. Sie wechselt nach 35 Jahren in Kürze in die Freizeitphase der Altersteilzeit.

Frastanz. “Ich bin gerne im Kindergarten, weil es viel mit “Garten” zu tun hat – es ist ein Wachsen, ein Hegen und Pflegen, und jedes Kind braucht wie die Pflanzen eine unterschiedliche Zeit, um zu gedeihen”, so die engagierte Kindergartenpädagogin.

Einfachste Anfänge

Nach ihrer Diplomprüfung hat Elke Parisse in Dornbirn ihre erste Stelle angetreten und wechselte im Jahre 1976 an den Kindergarten Fellengatter, der größten Parzelle der Marktgemeinde – jetzt sind schon die Kinder der zweiten Generation ihre Schützlinge. “Damals startete ich im Kindergarten unter einfachsten Verhältnissen – sogar Spielmaterial war Mangelware”, berichtet Elke, “aber mit viel investierter Zeit, Engagement und Freude haben wir es allmählich geschafft, ein heimeliges, kindergerechtes Haus einzurichten, wo sich unsere Kleinen und Großen wohl fühlen”.

Kinder

Derzeit tummeln sich in drei Gruppen fast 50 Kinder. Eine Integrationsgruppe, sowie die neu geschaffene Möglichkeit, dass bereits Dreijährige den Kindergarten besuchen dürfen, machte es notwendig, auch entsprechend personell aufzustocken. Zur Zeit arbeitet sie in einem Team von vier Kindergärtnerinnen und zwei Helferinnen. “Das Wesentliche an der Kindergartenarbeit ist es, viel Zeit für die Kinder zu haben – aber die kommt aufgrund immer höherer Anforderungen im administrativen Bereich, als auch den unterschiedlichsten Erwartungshaltungen von Gesetzgeber und Eltern – einfach zu kurz. Für wichtige pädagogische Aufgaben, wie die individuelle Unterstützung, Förderung in den unterschiedlichsten Bereichen usw., fehlt leider oft die Zeit – und das ist wirklich schade”, so die KG-Leiterin.

Integration

Der heute 57-jährigen Elke Parisse ist die aufs notwendigste beschränkte Beherrschung der türkischen Sprache sehr zugute gekommen. Gerade beim Einstieg in das Kindergartenleben war das oft sehr hilfreich um den Trennungsschmerz vom Elternhaus besser zu überwinden. So manches Kind oder Elternteil staunt nicht schlecht, dass die “Tante” auch türkisch versteht und sogar etwas erklären kann. Auch die Integration bei den religiösen Festen ist der KG-Leiterin immer ein wichtiges Anliegen, damit migrantische Kinder Feste wie St. Martin oder Nikolaus verstehen lernen. Und umgekehrt gehört auch der Besuch einer Moschee zum gegenseitigen Verstehen und aufeinander zugehen dazu.

Feste

Im Jahre 1984 waren die Kinder von Fellengatter erstmals beim Faschingsumzug in Frastanz als Gruppe dabei. Damals war das noch etwas ganz Besonderes. Umso mehr freut es Elke heute, dass sich dieser Anfang zu einer Tradition für alle Kindergärten entwickelt hat. Toll findet sie auch, dass die Kindergärtler beim weit über die Gemeindegrenzen bekannten Fellengattner Funkenfest mit einbezogen werden. Bei einem eigenen Kinderfunken samt Feuerwerk erleben die Kinder schon in frühestem Alter Tradition und das “dazu gehören” in der Parzelle. Als fixen Bestandteil seit Jahrzehnten habe sich auch das “Großgrüpplerfest” etabliert, erzählt Elke. Für viele Kinder bleibe das unvergesslich und sei ein würdiger Abschied aus der Kindergartenzeit – einfach ein schöner Brauch.

Zukunft

Zukunftspläne für den kommenden Lebensabschnitt hat Elke viele. Was sie besonders gerne machen möchte; soziales und ehrenamtliches Engagement – in welchem Bereich lässt sie noch offen. Ein Traum von ihr wäre, falls sich das finanzieren ließe, der Aufbau eines Generationenhauses. Ein Haus, wo sich gleichgesinnte junge und alte Leute gegenseitig helfen, ergänzen und unterstützen. Aber genauso freut sie sich auf eine Zeit, wo sie sich kleineren “Dingen”, wie dem Trommeln, dem Tai Ji, dem Reisen, dem Lesen … wieder öfter widmen kann. Nachdem ihr die Kreativität schon fast in die Wiege gelegt wurde, stammt sie doch aus einem Hause, wo Opa und Papa Wagner waren – also die “Wagners” aus Satteins eben – plant sie, sich auch vermehrt mit dem Werkstoff Holz zu beschäftigen.

ZUR PERSON
ELKE PARISSE
Wohnort: Feldkirch
Geboren: 16.9.1954
Familie: Ehemann Eric, Sohn Elias, 25
Hobbys: Trommeln, Lesen, Reisen
Lieblingsessen: Kässpätzle
Lebensmotto: “Einen Schritt vor den andren setzen – den Weg bereiten zum nächsten Ziel.”

Zitat: “Kinder brauchen Liebe, Zeit und Fürsorge. Das Grundlegende ist im Kind bereits vorhanden – wir Pädagogen sollten dazu fähig sein, dem Kind mit Achtsamkeit zu begegnen und es bei der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu unterstützen.”

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