Schulbeginn als Verschnaufpause – aber die nächste Betreuungslücke kommt bestimmt

Die Schulglocken läuten wieder, die Kinder sind zurück im Klassenzimmer und für viele Eltern heißt es durchatmen. Neun Wochen Sommerferien liegen hinter ihnen, die Organisation von Betreuung, Camps, Großeltern und Urlaubstagen war für viele berufstätige Eltern wieder ein Drahtseilakt. Doch kaum ist der Alltag zurück, lohnt ein nüchterner Blick auf die Zahlen – und der zeigt: Die Ferien mögen vorbei sein, die Betreuungslücke bleibt.
Über 60 schulfreie Werktage
In Österreich summieren sich die Ferienblöcke – von den Sommer- über die Herbst- bis zu den Weihnachts- und Semesterferien – auf rund 100 Kalendertage. Zieht man Wochenenden und Feiertage ab, bleiben etwa 66 schulfreie Werktage. Vollzeitbeschäftigte Eltern haben im Normalfall 25 Urlaubstage pro Jahr. Die Lücke beträgt also rund 40 Werktage. Dieser Abstand ist zu groß, um allein mit Urlaub überbrückt zu werden. Auch in Familien mit zwei Erwerbstätigen bleibt trotz kluger Planung und Aufteilung ein beträchtlicher Rest an Betreuung, der organisiert werden muss.
Alltag im Spätsommer: Erholung sieht anders aus
Für viele Eltern ist der September nicht nur der Neustart ins Schuljahr, sondern auch das Ende einer oft anstrengenden Sommerzeit. Wer übernimmt wann, welches Camp passt, wie lassen sich Arbeitszeiten anpassen? Ferienbetreuung durch Gemeinden und Träger füllt zwar Lücken, ist aber nicht überall vorhanden, oft begrenzt oder kostenpflichtig.
Vergleich mit den Nachbarn
Ein Blick in das benachbarte St. Gallen zeigt ein ähnliches Bild. Dort summieren sich im Schuljahr 2025/26 rund 102 Ferientage auf etwa 69 schulfreie Werktage. Liechtenstein liegt bei etwa 60. Auch dort sind die Betreuungslücken Realität, trotz mancher Unterschiede im System.
Der Blick nach Europa zeigt deutliche Unterschiede. In Dänemark müssen Eltern im Jahr nur rund 51 schulfreie Werktage abdecken, im deutschen Baden-Württemberg sind es im Schnitt 62. Österreich liegt mit seinen 66 Tagen im Mittelfeld. Besonders herausfordernd ist die Situation beispielsweise in Frankreich und Italien, wo sich die schulfreien Werktage auf etwa 75 summieren. Den Spitzenwert hält Lettland – dort stehen Familien sogar vor rund 81 schulfreien Werktagen.
(VOL.AT)
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