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90 Jahre Salzburger Festspiele: "Großes Welttheater"

Salzburg-Stadt - Die Salzburger Festspiele von A-Z, zugleich ein chronologischer Überblick von 1920 bis zur Gegenwart sowie Schwerpunkte zu den Themen "Jedermann", "Karajan" oder "NS-Zeit".

Das ist die Kurzversion des Konzeptes für “Das Große Welttheater” anlässlich des 90-Jahre-Jubiläums der Salzburger Festspiele. Von 17. Juli bis 26. Oktober 2010 wird die Ausstellung im Salzburg Museum sowie 13 weiteren Standorten der Stadt Salzburg zu sehen sein.

“Das Zitat von der ‘Stadt als Bühne’ war die wichtigste Inspiration für diese Ausstellung”, erläuterte Margarethe Lasinger, die wissenschaftliche Leiterin dieses Ausstellungsprojektes. Dafür wurden die 90 Jahre Festspiele in Buchstaben gegliedert und auf verschiedene Standorte in der Altstadt verteilt. So wird es etwa Modelle und Skizzen zu nie gebauten Festspielhäusern wie jenem in Hellbrunn geben, und zwar unter A wie Architektur. Auch die Entstehungsgeschichte der existierenden Gebäude im Festspielbezirk soll im Foyer des Großen Festspielhauses sowie im Monatsschlössl in Hellbrunn nachgezeichnet werden.

Die Kollegienkirche ist Schauplatz für die Moderne. In diesem Sakralraum wird die Geschichte des Experimentes (E wie Experiment) bei den Salzburger Festspielen dargestellt, vom “Salzburger Großen Welttheater” von Hofmannsthal bis zu “Das Buch mit den sieben Siegeln” oder “Luci mie traditrici” im Jahr 2008. Unter B wie Barocke Feste geht es in der Säulenhalle des Salzburg Museums um die Tradition des Theatralischen in Salzburg, von den Prozessionen über Mysterienspiele und die Benediktinerdramen bis zu den ersten Opernaufführungen nördlich der Alpen.

Unter J wie Jedermann sollen im Dommuseum/Langen Gang die Tischgesellschaften im Wandel der Zeit dargestellt werden, und um die Wurzeln der Festspiele geht es im Museum Mozarts Geburtshaus der Stiftung Mozarteum. Unter G wie Genius Loci wird die Geschichte der Mozart-Pflege – von der Enthüllung der ersten Statue 1842 über das erste Salzburg-Konzert der Wiener Philharmoniker 1877 bis zum Mozart-Kult der Gegenwart – nachzuerleben sein. Im Museum der Moderne (M wie Moderne) sollen bildende Künstler wie Jörg Immendorff, Alfred Hrdlicka oder Jonathan Meese ihren Raum bekommen, auch Daniel Richter, der heuer ja die Bühne für “Lulu” gestalten wird, soll vertreten sein.

Insgesamt kreisen 13 Ausstellungsorte wie “Satelliten um das Kraftzentrum Salzburg Museum”, wie es Virgil Widrich formulierte, der für die künstlerische Leitung dieses Projektes verantwortlich zeichnet. “Uns geht es nicht einfach um Fotos aus der Geschichte. Es wird Installationen mit Filmen, Fotos und Klängen geben, wie zum Beispiel die Multimedia-Installation von ‘Das große Welttheater’, die das Herzstück in der Kunsthalle des Salzburg Museums sein wird. Alles in allem aber ist der Mut zur Lücke gefragt, es gibt mehr Material, als man darstellen kann. Ich bin sicher, wir werden auch manche Besucher enttäuschen müssen, die etwas Wichtiges vermissen. Das wird unvermeidbar sein.”

Kosten wird “Das Große Welttheater” laut Festspiel-Geschäftsführer Gerbert Schwaighofer rund 500.000 Euro, die nicht aus dem Budget der Festspiele, sondern von Sponsoren kommen. Mit einer Kombi-Karte um 17,50 Euro können alle Ausstellungsteile besucht werden.

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