Die in weißem Marmor aus Andalusien konstruierte Skulptur trägt den Titel “Awilda” und stellt, so Jaume Plensa heute Vormittag bei einem Pressegespräch, ein heimatloses Mädchen auf der Suche nach einem besseren Leben dar.
Plensa hat sich den Hof Dietrichsruh im Toskana-Trakt der Universität nahe den Festspielhäusern für seinen in 20 Marmor-Schichten aufgebauten, auf Hochglanz polierten Frauentorso ausgesucht. “Dieser Ort, an dem sich Studenten aus allen Ländern treffen, ist ideal für meine ‘Awilda’. Sie kommt aus Santo Domingo und ist eine Frau des Volkes mit alle ihren ungeahnten Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft. Sie steht für eine neue Schicht von Menschlichkeit in dieser künstlerisch so traditionsreichen Stadt. Meine ‘Awilda’ verwandelt das alltägliche Leben in etwas Übersinnliches”, sagte der 55-jährige Künstler aus Barcelona, dessen raumgreifende Skulpturen beispielsweise in Chicago, Dubai, Tokyo, Seoul, London oder Jerusalem aufgestellt wurden.
Der vielfach ausgezeichnete Jaume Plensa hat sich in Salzburg auch als Bühnenbildner von “La damnation de Faust” in der Intendanz Gerard Mortier 1999 einen Namen gemacht. Zudem hat Plensa, dessen Werke in so gut wie allen bedeutenden Museen der Welt vertreten sind, auch in den Opernhäusern von Madrid, Tokyo, bei der Ruhr-Triennale, in Paris oder Rom für die Bühnenbilder gesorgt.
“Die Jaume-Plensa-Skulptur ist eine spannende Antwort auf die Stadt Salzburg und auf die acht Foundation-Künstler, die das Kunstprojekt Salzburg bisher geprägt haben”, sagte Walter Smerling, Kurator der Salzburg Foundation. Die Arbeiten von Anselm Kiefer (2002), Mario Merz (2003), Marina Abramovic (2004), Markus Lüpertz (2005), James Turrell (2006), Stephan Balkenhol (2007), Tony Cragg (2008) und Christian Boltanski (2009) sind allesamt ausschließlich mit privatem Geld im öffentlichen Raum der Stadt realisiert worden und verstehen sich als Geschenk an Salzburg. Hauptsponsor Credit Suisse ist allerdings im Vorjahr ausgestiegen, für die aktuelle Skulptur von Jaume Plensa ist Reinhold Würth (Würth-Gruppe) als Finanzier eingesprungen. Die Gesamtkosten für “Awilda” betragen rund 500.000 Euro.
Abgeschlossen werden soll das Zehn-Jahres-Projekt der Salzburg Foundation im kommenden Jahr und zwar mit einer “Hommage an das Gastgeberland”, wie es Smerling formulierte. “Ich werde der Foundation daher vorschlagen, das Kunstprojekt mit drei österreichischen Künstlern zu vollenden. Geplant sind drei Arbeiten von Brigitte Kowanz, Erwin Wurm und Manfred Wakolbinger.”
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