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76-Jähriger wegen Drogenhandel bei Sexpartys verurteilt

Fast ein Kilo Drogen, Sexpartys & Geständnis – 76-Jähriger vor Gericht
Fast ein Kilo Drogen, Sexpartys & Geständnis – 76-Jähriger vor Gericht ©CANVA (Symbolbild)
Ein Wiener Pensionist wurde wegen Verkaufs synthetischer Drogen bei Sexpartys zu einem Jahr Haft verurteilt – zwei Monate davon unbedingt. Er sprach vor Gericht von "Altersdummheit".

Josef S., ein 76-jähriger Niederösterreicher mit Wohnsitz in Wien, stand am Montag wegen Drogenhandels vor dem Wiener Landesgericht. Laut Anklage veranstaltete der frühere Gastronom regelmäßig Sexpartys in seiner Wohnung, bei denen er Gäste mit synthetischen Drogen wie Mephedron oder Clephedron versorgte. Diese habe er großteils verschenkt, teils jedoch auch verkauft.

"Hineingezogen in die Szene"

Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte reumütig: "Ich wurde aus Altersdummheit ausgenutzt – wie ein Big Spender", sagte Josef S. zitternd. Die Partyszene, in der "häufig gewisse Chemikalien konsumiert werden", habe ihn in die Welt der Drogen hineingezogen, erklärte er. Seinen Aussagen zufolge importierte er vor zwei Jahren knapp ein Kilogramm der Substanzen aus Ungarn.

Geständnis übertraf Beweislage

Der Angeklagte gab an, rund 200 Gramm verkauft zu haben – ein Geständnis, das über die nachgewiesenen Mengen hinausging. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Nik Rast, verwies auf das hohe Alter und den bislang unbescholtenen Lebenswandel seines Mandanten. Dies, zusammen mit dem umfassenden Geständnis, führte zu einer vergleichsweise milden Strafe.

Teilbedingte Haft – sofortige Entlassung

Das Gericht verurteilte Josef S. rechtskräftig zu einem Jahr teilbedingter Haft, wobei zwei Monate unbedingt zu verbüßen waren. Da der Mann diese bereits in der Untersuchungshaft abgesessen hatte, wurde er noch am selben Tag aus der Haft entlassen. Von weiteren Eskapaden wurde ihm allerdings dringend abgeraten.

(VOL.AT)

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