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"74 Punkte sind ja kein Dreck"

(VN) Altachs Trainer lässt im VN-Gespräch die Saison noch einmal Revue passieren und wagt einen Blick voraus.

Drei, zwei, eins – lässt sich diese Formel auf Ihre Amtszeiten anwenden? Nach Platz drei im ersten und Rang zwei im zweiten Jahr wäre der Aufstieg in der nächsten Saison die logische Folge?

Adi Hütter: Das wäre eine leichte Formel (schmunzelt). Wenn wir von unserer kontinuierlichen Planung ausgehen, kann ich sagen, ja. Mir hat gefallen, wie die Mannschaft wieder zum Fußball gefunden hat. 74 Punkte sind ja wirklich kein Dreck. Andererseits muss ich schon sagen, dass ich wahnsinnig enttäuscht bin, denn die Admira war nicht einen Hauch besser. Insgesamt war es rückblickend ein schwieriges Jahr, in dem wir mit vielen Problemen zu kämpfen hatten. Deshalb gilt mein Dank auch jedem Spieler. Sie haben nie aufgegeben, auch nicht in der Phase, als sie schlecht gespielt haben. Die Mannschaft hat einen guten Charakter. Jetzt gilt es für uns, mit den richtigen personellen Entscheidungen noch mehr Siegermentalität in den Kader zu bekommen.

Was nehmen Sie für sich, was für die Mannschaft mit in die nächste Saison?

Hütter: Vor allem viel Positives. Wir haben 76 Tore erzielt, die wenigsten (Anm. d. Red.: 37) erhalten – obwohl für mich waren es zu viele Gegentore. Insgesamt gesehen haben wir guten Fußball gespielt, die Schwächeperioden mit Siegen überwunden und Spieler weiterentwickelt. Nicht von ungefähr sitzen bei uns ein Jan-Ole Solskjaer oder regelmäßig Beobachter aus Hoffenheim und Stuttgart auf der Tribüne. Ein Gatt hat den Sprung geschafft, Ademi und Koch werden den nächsten Schritt machen und auch bei Daniel Schütz müssen wir abwarten. Er hat noch Vertrag, das ist ein Vorteil für uns. Doch wer weiß, was passiert, wenn er bei der U-20-WM in Kolumbien gut spielt. Negativ waren vor allem die Undiszipliniertheiten auf dem Spielfeld. Da müssen wir abgebrühter werden. Im Spiel selbst haben wir für unseren Aufwand vielleicht zu wenig Ertrag erzielt. Dieszüglich müssen wir den Sack früher zumachen.

Sie haben einige Spieler angesprochen, die den Verein verlassen haben bzw. werden. Deshalb ein Blick in die Zukunft. Wie sieht es bezüglich Kaderplanung aus?

Hütter: Wichtig sind zwei Dinge. Zum einen die wirtschaftliche Möglichkeit, zum anderen das klare Anforderungsprofil für neue Spieler. Wichtig ist diesbezüglich natürlich, dass wir keine Fehler machen. Ein Brenes darf uns nicht mehr passieren.

Dann nennen Sie uns doch ein Beispiel eines Anforderungsprofils?

Hütter: Bei einem Offensivspieler auf der Außenbahn ist wichtig, dass er schnell, technisch gut und torgefährlich ist. Gepaart mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten fallen dann schnell viele Namen weg.

Darf man daraus schließen, dass Sie vor allem Offensivspieler suchen?

Hütter: Ja, wir müssen vorne etwas tun.

Gibt es auch schon Namen?

Hütter: Ich habe einige im Kopf, aber noch ist nichts spruchreif. Man darf aber davon ausgehen, dass ein Bundesliga-Spieler eher nicht nach Altach in die Erste Liga wechseln wird. Auch wenn der Verein eine Top-Adresse ist. Von den Amateuren werden Lukas Jäger und Christoph Domig vermehrt bei uns trainieren.

(VN)

TEAMNEWS: cashpoint SCR Altach

BVB-Spiel: Da gratulierte auch Bürgermeister Gottfried Brändle. Denn nach Liverpool im Vorjahr wird auch diesen Sommer eine europäische Topmannschaft Zuschauer und TV-Stationen in die cashpoint-Arena der 6200- Seelen-Gemeinde locken. So gelang es der SCRA-Geschäftsstelle, den aktuellen Deutschen Meister Borussia Dortmund zu engagieren. Das Testspiel gegen Polonia Warschau findet am 16. Juli um 17.30 Uhr statt. Karten sind ab sofort im SCRA-Office erhältlich – 05523/52100 bzw. office@scra.at. 20 Euro (Kinder 9) kostet der Sitzplatz, 15 Euro (Kinder 6) der Stehplatz, eine Businesskarte gibt es um 70 Euro.

WUSSTEN SIE…

  • …, dass kein anderer Spieler in der abgelaufenen Saison eine solche Trefferfrequenz aufweisen kann wie Orhan Ademi? Der 19-jährige SCRA-Stürmer war in der Meisterschaft (Erste Liga, Regionalliga) und im ÖFB-Cup 1809 Minuten im Einsatz und erzielte 22 Tore. Damit traf Ademi, den es wohl in die Deutsche Bundesliga zieht, im Schnitt alle 82 Minuten. Im Vergleich dazu benötigte der Torschützenkönig der Erste Liga, Benjamin Sulimani (Admira/22) im Schnitt 142 Minuten für einen Torerfolg.
  • …, dass Martin Kobras (24) nicht nur Vorarlbergs Fußballer des Jahres 2010 ist, sondern nun auch als bester Torhüter der „Heute für Morgen“-Erste-Liga-Saison 2010/11 ausgezeichnet wurde? Zum besten Spieler wurde Patrik Jezek (Admira) vor Austrias Sascha Boller (27) gewählt.
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