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7.000 Kinder bei "Zauberflöten"-Abenteuer an der Wiener Staatsoper

In der Wiener Staatsoper wurde es am Freitag laut.
In der Wiener Staatsoper wurde es am Freitag laut. ©bilderbox.com (Sujet)
Am Freitag fand an der Wiener Staatsoper die "Zauberflöte für Kinder" statt. 7.000 Opern-Fans von morgen nahmen mit großer Begeisterung daran teil.

Kaum ist die rauschenden Opernball-Nacht verklungen, erlebt das ehrwürdige Haus am Ring schon die nächste Lärm-Attacke: 7.000 Kinder erhalten am Tag nach dem Opernball traditionell die etwas andere Musikstunde frei nach Mozart. Auch gestern, Freitag, zeigten die jungen Besucher bei der “Zauberflöte für Kinder” den Staatsopern-Künstlern wie man es richtig krachen lässt beim Klatschen und Jubeln.

Full House für Papageno bei der Kinder-“Zauberflöte” an der Staatsoper

Schon in der U-Bahn-Station, erst recht am Karajan-Platz und in der Operngasse stauen sich an diesem Nachmittag im Jahr die Schulklassen. Mit den Sektorangaben auf den Tickets und den verschiedenen Eingängen rund um das Haus fühlt man sich fast, als dränge man in ein Stadion. Stattdessen lockt die große Oper mit ihrer Balldekoration: Statt Bühne und Graben finden sich die Sektoren am Tanzparkett, die Wiener Philharmoniker nehmen in der Mitte Platz und schon bald ist aus dem Ballsaal das mystische und tierische und launige Land der “Zauberflöte” geworden.

Durch das etwas mehr als einstündige Musikabenteuer führt natürlich Papageno (Hans Peter Kammerer) – er ist Vogelfänger und Moderator, ist ebenso routiniert als Buffo-Charakter wie als Märchenonkel. Das Potpourri ausgewählter Szenen-Highlights kommt mit eher vagen Plot-Beschreibungen und mit musikkundlichen Exkursen daher. Wie das genau war mit Monostatos’ (Michael Laurenz) unglücklicher Liebe, warum Tamino (Pavel Kolgatin) seine traurige Pamina (Mariam Battistelli) anschweigen muss, und worüber die Königin der Nacht (Jeni Houser) eigentlich so furchtbar wütend ist, wird kaum jemand begriffen – aber sich auch kaum jemand darüber den Kopf zerbrochen haben.

7.000 Kinder als Opernpublikum von morgen

Viel spannender sind die fantastischen lebensgroßen Tierwesen, die plötzlich den Saal stürmen, der Nebel und der Goldregen – und: die Instrumente. Die stellte Dirigent Michael Güttler einzeln und mit bekannten Kinder- oder Filmmelodien vor, die für durchaus eindrucksvolles spontanes Mitsingen tausender Kinderstimmen sorgten.

Dass auch inmitten eines lärmenden, ungeduldigen Publikums, auch am Tag nach der durchzechten Ballnacht, nicht nur ausgewählt, sondern ausgesucht musiziert wird, ist für die Philharmoniker und für die Staatsoper jedenfalls Ehrensache. Musik, sagte Direktor Dominique Meyer zur Begrüßung, sei die schönste Sache auf der ganzen Welt. Und: Wem es gefallen habe, der solle laut klatschen. Da hat das Opernpublikum von morgen schon einmal zwei wesentliche Lektionen gelernt.

(APA/Red)

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