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55. Jahre Wiener Stadthalle: Betreiber wollen Image aufpolieren

Die Wiener Stadthalle feiert heuer einen halbrunden Geburtstag.
Die Wiener Stadthalle feiert heuer einen halbrunden Geburtstag. ©Wikimedia Commons/ Bildagentur Zolles
Der halbrunde Geburtstag der Wiener Stadthalle soll vor allem für eine Image-Politur genutzt werden: Die Betreiber möchten den Veranstaltungsort nicht nur ins Licht der Öffentlichkeit rücken, sondern vor allem ins richtige Licht, "denn am Image einer solchen Einrichtung lässt sich immer einiges verbessern", so Stadthallen-Geschäftsführer Wolfgang Fischer.
Alicia Keys in der Stadthalle
Konzert von Paul McCartney

“Einen Hauch Vorstadt” meinte Fischer bei seiner Amtsübernahme im Februar vergangenen Jahres wahrgenommen zu haben, und dieser soll – so noch vorhanden – so rasch wie möglich verweht werden. Alicia Keys, Bobby McFerrin, Mark Knopfler, Elton John, Paul McCartney und Co. müssen in den kommenden Monaten für den nötigen Wind sorgen, eine Geburtstagsaktion (und -auktion) mit zwei Karten zum Preis von einer soll bei ausgewählten Veranstaltungen zusätzlichen Durchzug beisteuern.

Highlights und Dauerbrenner in der Stadthalle

Dauerbrenner wie “Masters of Dirt” – “90 Tonnen Sand an einem Tag in die und am nächsten Tag aus der Halle schaufeln zu können, zeigt die Vielseitigkeit des Gebäudes”, so Fischer – oder das jährliche Eisspektakel (diesmal “Ice Age”) dürfen zudem ihren Beitrag zum Erreichen der durchschnittlichen Besucherzahl von einer Million pro Jahr leisten.

Fischer will freilich mehr: Nach seinen Worten soll die Stadthalle als eines der wenigen großkalibrigen Veranstaltungszentren “im Herzen einer Metropole” sehr bald “The Place To Be” werden: Neue Gastronomiekonzepte, attraktive Kooperationen vor allem mit heimischen Künstlern und ungewöhnliche Formate werden angedacht – so will der Stadthallen-Chef nicht ausschließen, sich mit Volkstheater-Evergreens einen Jux zu machen, und auch Gespräche mit Entscheidungsträgern hochrangiger Wiener Theaterstätten dementiert Fischer – schmunzelnd – nicht.

Große Bandbreite von Veranstaltungen

70 Millionen Euro trägt die Stadthalle ihrem Chef zufolge als Tochter der Wien-Holding jährlich an Wertschöpfung für die Stadt bei, kostendeckend sind derartige Einrichtungen allerdings “in ganz Europa nicht”. Umso wichtiger ist es für Fischer daher, auch künftig “als Trendsetter in der Unterhaltungsbranche zu fungieren: Wir wollen weiterhin ohne Naserümpfen der gesamten Bandbreite der Kultur eine Bühne bieten”. In den vergangenen Jahrzehnten scheint dieser Spagat gelungen zu sein, denn das Band von der Eröffnungsveranstaltung 1958 mit Wiener Philharmonikern, Symphonikern und Staatsopernballett über eine Dichterlesung mit Karl Heinrich Waggerl oder die “Winnetour” mit Pierre Brice bis hin zu Queen, Pink und letztlich der “Wetten, dass …”-Show 2013 ist tatsächlich breit. (APA)

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