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55-Jährige nach Unfall durch Sekundenschlaf verurteilt

Nach einem Unfall im Urlaub wurde eine 55-Jährige verurteilt.
Nach einem Unfall im Urlaub wurde eine 55-Jährige verurteilt. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Eine 55-jährige Frau wurde am Montag am Wiener Landesgericht wegen fahrlässiger Tötung zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt, nachdem sie im Sommerurlaub 2023 in Montenegro einen Verkehrsunfall verursacht hatte, bei dem ihre Mutter und deren Partner ums Leben kamen.

Die Beschuldigte geriet bei Tageslicht auf einer Landstraße auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit einem Mercedes Sprinter zusammen. Die 55-jährige Frau, die von Verteidiger Peter Philipp vertreten wird, akzeptierte das Urteil. Die Staatsanwältin äußerte sich vorerst nicht. Somit ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig.

55-Jährige nach Unfall im Urlaub: "Es war Sekundenschlaf"

Der Unfall ereignete sich am 20. Juli 2023 um 16.00 Uhr unweit der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica. Das Wetter war gut, die Fahrbahn trocken, die Frau mit ihrem Skoda mit 77 Stundenkilometern auch nicht zu schnell unterwegs, wie ein verkehrstechnischer Sachverständiger später feststellte. "Es war Sekundenschlaf", sagte die 55-Jährige in der Verhandlung. Sie sei damals seit 7.00 Uhr gefahren, habe zwar Pausen gemacht, aber am Nachmittag die letzte Etappe nicht mehr unterbrochen: "Ich war eigentlich ganz fit. Es waren 20 Kilometer vor dem Ziel. Ich hab' geglaubt, ich schaff' das."

Bei dem Crash kamen der 85-jährige Mann am Beifahrersitz und die hinter ihrem Partner sitzende 73 Jahre alte Mutter der Lenkerin ums Leben. Diese wurde selbst schwer verletzt und mit Brüchen der Halswirbelsäule und zahlreichen weiteren Frakturen in einem montenegrinischen Spital intensivmedizinisch behandelt, ehe sie mit einem Flugtransport nach Wien überstellt und hier weiterversorgt wurde. Im anderen Fahrzeug erlitten ein Mann schwere und drei weitere Insassen leichtere Verletzungen. Auf die Frage nach ihrem aktuellen Befinden meinte die 55-Jährige, es geh ihr "sehr schlecht". Sie bezog sich dabei vor allem auf ihre psychische Gesundheit: "Das belastet mich bis heute. Meine Mutter war alles für mich."

(APA/Red)

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