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54 Kündigungen bei Wolford in Bregenz

54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet
54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet ©Wolford | APA
Der seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Vorarlberger Wäschehersteller Wolford wird 54 Mitarbeiter am Stammsitz in Bregenz abbauen.

Wolford meldete die Beschäftigten über das Frühwarnsystem am Mittwoch dem AMS zur Kündigung an. Im Juli hatte das Unternehmen angekündigt, dass man den geplanten Umbau wegen der Coronakrise beschleunigen müsse.

Die Kündigungen betreffen einen Teil der Produktion, konkret den Zuschnitt und die Vorsortierung. Die Bereiche werden nach Slowenien verlegt, hieß es. Gegenüber dem ORF Radio Vorarlberg bestätigte COO-Vorstand Andrew Thorndike den Mitarbeiterabbau. Es gebe für die Neuaufstellung des Unternehmens einen Masterplan, der Optimierungen von Prozessen vorsehe, und den man nun abarbeite. Es mache etwa keinen Sinn, hier Stoff zuzuschneiden und das Stück dann nach Slowenien zum Nähen zu transportieren, diese Bereiche müssten zusammengeführt werden. Das Betriebsergebnis von Wolford werde sich verbessern, wenn das Unternehmen schneller am Markt reagieren könne und zügiger produziere. "Dort, wo wir können", versuche man dabei natürlich, Arbeitsplätze zu erhalten, andererseits sei ein "sehr konsequenter Umbau" nötig, um zurück in die Gewinnzone zu kommen, so Thorndike gegenüber dem ORF. Weitere Kündigungen dürften also nicht ausgeschlossen sein.

Sozialplan für Mitarbeiter

Nach Angaben der Gewerkschaft zeichnete sich ein bevorstehender Mitarbeiterabbau bereits seit mehreren Wochen ab. Man stehe daher seit geraumer Zeit in intensiven und guten Gesprächen mit dem Unternehmen, so GPA-djp-Gewerkschafter Marcel Gilly. Es gebe bereits einen Sozialplan für die Mitarbeiter, die per Ende September ihre Stelle verlieren. Über eine Arbeitsstiftung sollen die Beschäftigten unterschiedlichen Alters, zu gleichen Teilen Männer und Frauen, rasch wieder Fuß am Arbeitsmarkt fassen können, was angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage aber nicht leicht sein werde.

Umsätze eingebrochen

Die Umsätze von Wolford waren in der Coronakrise eingebrochen, der Betriebsverlust fiel im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende April 2020) mehr als dreimal so hoch aus wie im Jahr davor: Der operative Verlust (EBIT) nahm von 9 Mio. Euro im Vorjahr auf 28,7 Mio. Euro zu. Der Verlust nach Steuern belief sich auf 27,42 Mio. Euro (Vorjahr: -11,10 Mio. Euro).

Für das Kalenderjahr 2021 plant Wolford die Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene. Der Konzern kündigte im Juli an, Boutiquenstandorte auf den Prüfstand stellen zu wollen, auch werde es weitere Kostensenkungen geben.

(APA)

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