AA

Vorarlberg: 50 Software-Entwickler fehlen

Vorstandsteam Alexander Bitsche, Florian Wassel, Verena Eugster, Alexander Abbrederis mit Geschäftsführer Peter Flatscher.
Vorstandsteam Alexander Bitsche, Florian Wassel, Verena Eugster, Alexander Abbrederis mit Geschäftsführer Peter Flatscher. ©Junge Wirtschaft/Todorovic
Eine Umfrage der Jungen Wirtschaft Vorarlberg zeigt einen Fachkräftemangel bei Start-up- und Onlineunternehmen.

Der Fachkräftemangel betrifft heute nicht nur alle Branchen, sondern verschärft sich auch von Jahr zu Jahr. Qualifizierte Mitarbeiter zu finden ist eine große Herausforderung für die Unternehmen, weil sie zu deren wichtigstem Standortfaktor zählen.

Ein Beruf, der dringend gesucht wird, sind Software-Entwickler. Die aktuellste Umfrage der Jungen Wirtschaft Vorarlberg (JWV) unter heimischen Start-up- und Onlineunternehmen wie Crate.IO, Webgears oder Si Speedstartstudio, die zusammen mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigen, zeigt die Dringlichkeit noch einmal in aller Deutlichkeit. Denn demnach sind mehr als 50 Stellen für Software-Entwickler vakant – Tendenz stark steigend.

Geschäft auslagern

Bewerbungen seien mehr Ausnahme als die Regel, erklärt JWV-Vorstandsmitglied Alexander Bitsche: „Alle befragten Unternehmen gaben an, dass sich in Vorarlberg nur ganz schwer beziehungsweise sogar überhaupt kein geeignetes Fachpersonal finden lässt.“ Bitsche ist als Gründer der Webgears GmbH, die weltweit Smartshopping-Portale betreibt, selbst betroffen.

Aus diesem Grund musste das Unternehmen bereits einen Teil des Kerngeschäfts nach Berlin auslagern. Ein Schritt, der auch für einen großen Teil der befragten Digital-Unternehmen Alltag werden könnte. Denn 50 Prozent der Befragten gaben an, dem Fachkräftemangel nur mittels Off-Shoring bzw. Outsourcing entgegenwirken zu können.

Florian Wassel ist ebenfalls Vorstandsmitglied der Jungen Wirtschaft und Geschäftsführer der Bregenzer Digital-Agentur Towa. Er ist überzeugt, dass die derzeitige Situation vor allem Jungunternehmer an der Weiterentwicklung hindert.

Doppelt herausfordernd

Die Situation in Österreich sei für Start-ups und Online-unternehmen doppelt herausfordernd: „Auf der einen Seite kann die Infrastrukturentwicklung nicht mit den Marktbedürfnissen Schritt halten. Auf der anderen Seite sind die digitalen Kompetenzen potenzieller Mitarbeiter schlicht nicht ausreichend.“

Kann das Start-up-Paket der Bundesregierung helfen? „Als isolierte Maßnahme wird es nicht ausreichend Wirkung erzielen“, betont JWV-Geschäftsführer Peter Flatscher. Denn digitale Kompetenz müsse tief in den Vorarlberger Schulen, im Rahmen der weiterführenden Ausbildung sowie in den Betrieben verankert werden.

„Ziel muss es sein, innovativen Unternehmen Rahmenbedingungen auf Welteliteniveau zu ermöglichen. Dass das auch in Vorarlberg gelingen kann, hat die heimische Industrie mit zahlreichen Leuchtturmunternehmen in der Vergangenheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

50 Jahre junge Wirtschaft

Auch selbst sei man nicht untätig und bereits in Gesprächen mit Landesregierung, Wifi, Fachhochschule und anderen wichtigen Playern im Land. Denn auch wenn die Junge Wirtschaft jung klingt, feiert sie heuer bereits ihre 50-jähriges Bestehen. „50 Jahre alt zu werden, ist ein besonderer Spagat, den wir gerne machen. Wir sind heute voll am Puls der Zeit, haben aber eine starke, traditionelle Verwurzelung in der Region“, so Vorstandsmitglied Verena Eugster.

Team wiedergewählt

Aufgaben warten auf den Verein mit seinen fast 500 Mitgliedern noch genug. Gut also, dass der Vorstand der Jungen Wirtschaft Vorarlberg rund um den Vorsitzenden Alexander Abbrederis und sein Team mit Verena Eugster, Alexander Bitsche und Florian Wassel, gerade bei der Jahreshauptversammlung bestätigt wurde.

(VN)

Die aktuelle Ausgabe der “Vorarlberger Nachrichten” lesen Sie unter VN.AT

 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft Vorarlberg
  • Vorarlberg: 50 Software-Entwickler fehlen