45 Prozent beklagen verschlechterte Gesundheitsversorgung

Schuld an der Kritik ist vor allem die Verfügbarkeit von Kassenärztinnen und -ärzten: 56 Prozent finden, dass es in diesem Bereich zu wenige Allgemeinmediziner gibt, sogar 70 Prozent konstatieren einen Mangel bei anderen Fachrichtungen. Das führt direkt zu Beschwerden über lange Wartezeiten, sagte Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen. "Wenige Tage" wartet die Mehrheit nur auf einen Termin bei einem kassenfinanzierten Allgemeinmediziner. Bei einem Facharzt mit Kassenvertrag müsse man sich hingegen oft mehr als zwei Monate gedulden, gaben 35 Prozent an.
Womöglich auch als eine Folge davon interessieren sich immer mehr Menschen für die Antworten von Künstlicher Intelligenz (KI) auf ihre Gesundheitsfragen. "Bereits ein Drittel der österreichischen Bevölkerung hat Erfahrung mit der Nutzung von KI in Bezug auf gesundheitliche Themen", sagte Gabriele Reithner vom Gallup Institut. 22 Prozent könnten sich die Nutzung von KI dafür zumindest vorstellen. 42 Prozent aber lehnten dies grundsätzlich ab. Bei den Jüngeren bis 35 Jahre habe dagegen schon mehr als die Hälfte Erfahrungen mit KI-Gesundheitsratschlägen gesammelt.
Gesundheitskompetenz wird immer wichtiger
Für 53 Prozent sind ärztliche Informationen immer noch "auf jeden Fall vertrauenswürdiger als die KI" und für weitere 32 Prozent "eher vertrauenswürdig". Jeder Zehnte aber stuft Auskünfte einer KI eher (acht Prozent) oder auf jeden Fall (zwei Prozent) als vertrauenswürdiger ein. Die Ergebnisse machten deutlich, "wie wichtig Gesundheitskompetenz ist", sagte Brandtmayer.
Ihre körperliche Gesundheit beschrieben 44 Prozent der Befragten als gut und 15 Prozent als sehr gut. Mental fühlen sich demnach 40 Prozent gut und 16 Prozent sehr gut. Jeweils knapp einem Drittel geht es durchschnittlich, zehn bzw. zwölf Prozent bezeichneten ihre physische bzw. psychische Gesundheit als schlecht und jeweils ein Prozent als sehr schlecht. Verbessert hat sich die körperliche bzw. mentale Gesundheit in den vergangenen zwölf Monaten bei 14 bzw. 16 Prozent, während 24 bzw. 21 Prozent von einer Verschlechterung berichteten. Immerhin ein Fünftel der Befragten mit minderjährigen Kindern im Haushalt hat bei diesen eine Verbesserung des mentalen Zustands bemerkt.
Hilfe suchen viele zumindest auch bei alternativen Methoden: Etwa jeder Zweite habe Erfahrung mit alternativ- oder komplementärmedizinischen Behandlungen, am häufigsten mit Homöopathie, Akupunktur und Osteopathie. Bei 28 Prozent ist das Interesse daran größer geworden, unter den Jüngeren bis 35 Jahre sind es sogar 37 Prozent.
(APA)
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