Mit 14 Jahren entschloss sich Peter Borufka für die Speditionslehre in Dornbirn. Als er dann bei der Speditionsfi rma Gebrüder Weiss in Lauterach begann, pendelte Borufka täglich mit dem Zug. Damals gab es gar keine andere Möglichkeit für mich, ich musste mit der Bahn fahren, erklärt der heute 58-jährige. Am 29. Mai hatte Borufka seine letzte Dienstfahrt mit der ÖBB. Nun ist er in Altersteilzeit. In den 44 Pendlerjahren hat sich doch einiges getan.
Heute sind die Züge klimatisiert und im Winter gut geheizt. Diesen Komfort hatte ich vor 44 Jahren noch nicht, so Borufka. Im Winter waren teilweise die Fenster im Zug gefroren und die Züge fuhren maximal im Stundentakt von Altach, erzählt der treue ÖBB Kunde. Oft musste er auch von Hohenems nach Hause laufen, wenn kein Anschlusszug kam. Als Borufka seine Lehre begann, gab es nur Wochen- und Monatskarten, die man sich bereits am Wochenende kaufen musste. Erst viel später wurden die Jahreskarten eingeführt, die doch viel praktischer sind, meint der gelernte Speditions-Disponent.
An seine Berufsschulzeit erinnert sich der Vorarlberger auch noch sehr gut. Über 12 Stunden dauerte die Fahrt von Feldkirch nach Feldbach in der Steiermark. Die Fahrtkosten für den Zug wurden aber immer von der Firma bezahlt. Und auch an den Bahnhöfen war noch einiges anders. Ein Schrankenwärter hat damals aufgepasst, dass alles geordnet abläuft. Der Bahnschranken wurde noch von Hand bedient. Im Zug kannte man die anderen Fahrgäste und unterhielt sich bei der Fahrt in die Arbeit, meint Borufka.
Das ist heute etwas anders. Alles sei irgendwie hektischer geworden. Ich bin auch deswegen so gerne mit dem Zug gefahren, weil es angenehm ist und man sich entspannen kann. Man kann einfach dasitzen, aus dem Fenster blicken und beobachten. Obwohl die Züge mittlerweile viel öfter durch Altach oder andere Bahnhöfe fahren, wählen sehr viele immer noch das Auto als Fortbewegungsmittel.
Auf die Frage, ob mehr Menschen mit dem Zug fahren und das Auto dafür stehen lassen sollten, meint der Altacher: Das ist eine Einteilungssache. Zeit hat im Leben jeder gleich viel, nur wählen viele das Auto, weil sie beruflich sehr flexibel sein müssen und nicht auf die Bahn angewiesen sein wollen oder können.
Umweltfreundlicher sei es natürlich schon, wenn die Bahn noch besser genützt werden würde, so Borufka. Dass es möglich ist, öfter auf das Auto zu verzichten, zeigen die 44 Jahre in denen der Altacher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz gependelt ist.
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