AA

40 Jahre Vorarlberger Landeskonservatorium – 40 Entscheidungen - ein Jubiläumsfest

©Nik Skorpic
Jubiläumskonzert im Rahmen der Montforter Zwischentöne am 25. Februar 2017

Mit einem Jubiläumskonzert der besonderen Art gratulieren Lehrende und Studierende, Chöre, Ensembles, Bands und Solisten am 25. Februar der Vorarlberger Musikhochschule. Ein lustvoll gestaltetes Labyrinth voller großer und kleiner Kostproben herausragender Musikerinnen und Musiker, Videoinstallationen, Lesungen, Mitmach-Formaten in Gängen, Kammern und Sälen, auf Stiegen, in Klassenzimmern und in einer Kapelle erwartet die Besucher.

Das Vorarlberger Landeskonservatorium heute
Das „Konsi“, wie es liebevoll von Studierenden wie Lehrkörper bezeichnet wird, bietet seit 2005 ein Hochschulstudium mit dem Studienabschluss der Musikuniversität Mozarteum Salzburg an. Am Vorarlberger Landeskonservatorium sind derzeit 320 Studierende aus 26 unterschiedlichen Nationen immatrikuliert, knapp die Hälfte der Studierenden kommen aus dem Ausland. Nicht nur die Studierenden, auch der Lehrkörper ist international. Mit rund 70 Lehrenden aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Rumänien, den USA, Australien und weiteren Ländern wird am Vorarlberger Landeskonservatorium internationales Wissen weitergegeben.

Von der “Stella” zum Vorarlberger Konservatorium – ein Haus und seine Geschichten
1856 wurde das Jesuitenkonvikt “Stella Matutina” eröffnet, 1900 erfolgte der Umzug in das Studiengebäude im Stil der Neorenaissance auf der linken Illseite. In den darauffolgenden Jahren und Jahrzehnten blühte und gedieh die “Stella Matutina” zu einem weit über die Grenzen des damaligen Österreichs bekannten Gymnasium.

Sherlock Holmes, Leo Naphta und die Musik
Nach dem zweiten Weltkrieg konnte die “Stella Matutina” ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen und den Bekanntheitsgrad in aller Welt erhöhen. Eindrucksvoll belegt durch ehemalige Schüler wie den Sherlock-Holmes-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle oder durch die hohen literarischen Ehren, die das Konvikt im Meisterwerk “Zauberberg” des Nobelpreisträgers Thomas Mann erfährt. Denn keinen geringeren Ort als die “Stella Matutina” schreibt Mann seiner gleichermaßen tragenden wie tragischen Romanfigur Leo Naphta als Erziehungsstätte zu.

Im Jahre 1977 wurde die “Stella Matutina” durch die Jesuiten geschlossen. Zeitgleich entwickelte sich das gesamte Musikschulwesen in Vorarlberg prächtig und der Ruf nach einer eigenen professionellen Wirkungsstätte wurde immer lauter. Diesem Ruf folgend beschloss die Landesregierung unter der Führung des damaligen Landeshauptmannes Dr. Herbert Kessler und Statthalter Dr. Rudolf Mandl die Errichtung des Vorarlberger Landeskonservatoriums in den Gebäulichkeiten der ehemaligen “Stella Matutina”. In den kommenden Jahren gelang es dem Landeskonservatorium eine Vielzahl von hervorragenden Musikern auszubilden, die nun in aller Welt als Solisten, in Orchestern, an Musikuniversitäten oder ähnlichen Einrichtungen tätig sind.

Im August 2003 wurde das Landeskonservatorium in eine eigenständige Gesellschaft mit beschränkter Haftung ausgelagert um dem Haus die notwendige Flexibilität und Innovationskraft zu verleihen, die es für eine erfolgreiche Zukunft in Europa braucht. In der Verbindung von traditionellen Eigenschaften des Hauses wie Verantwortungsbewußtsein, Solidarität, Qualität und Atmosphäre mit dem modernen Anspruch an Kreativität, Innovationsbereitschaft und -fähigkeit sowie selbst gesteuerter Dynamik sieht das Landeskonservatorium seine Stärken für die Zukunft.

ABSOLVENTEN
Das Vorarlberger Landeskonservatorium hat in den vergangenen 40 Jahren international erfolgreiche Musiker hervorgebracht.

Kirill Petrenko: Geboren 1972 in Omsk, siedelte er 1990 nach Vorarlberg. Er studierte am Landeskonservatorium Feldkirch Musik und schloss seine Klavierausbildung mit Auszeichnung ab. Mit Wagners Ring erregte er von 1999 bis 2002 als Generalmusikdirektor am Theater von Meiningen für internationales Aufsehen. Von 2013 bis 2015 leitete Petrenko bei den Bayreuther Festspielen Wagners Ring. Seit der Saison 2013/2014 ist er Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München und wird als designierter Chefdirigent der Berliner Philharmoniker 2018 die Nachfolge von Simon Rattle antreten.

Herbert Walser-Breuß, bekannt an der Trompete, dem Flügelhorn und dem Waldhorn. Er studierte von 1989 bis 1991 am Landeskonservatorium Vorarlberg, an welchem er seit 1995 als Dozent tätig ist. Er ist außerdem als Instrumentalmusikerzieher am Gymnasium Schillerstraße in Feldkirch tätig. Im Jahre 2007 wurde Walser-Breuß Ö1 Artist oft he Year mit einem Programm im Gambenconsort, Sopran und Trompeteninstrumente. Im gleich Jahr erhielt er die Ehrengabe für Kunst des Landes Vorarlberg

David Helbock, 1984 in Koblach geboren wurde vor allem durch seine Arbeiten als Pianist bekannt. 1998 wechselte er ans Musikgymnasium Feldkirch, wo er 2003 mit Auszeichnung maturierte. Schon während der Schulzeit begann er bei Ferenc Bognar am Vorarlberger Landeskonservatorium Klavier zu studieren, wo er 2005 sein klassisches Konzertfachdiplom abschloss. Seit Beginn seiner Musikerlaufbahn ist Helbock außerdem als Komponist tätig. Ein über 600 Seiten umfangreiches Werk mit dem Titel „My Personal Realbook“ brachte er 2010 heraus. 2007 und 2010 war Helbock zweiter Preisträger beim weltweit größten Jazzpiano-Solowettbewerb in Montreux.

Montforter Zwischentöne
Entscheiden! Im Ungewissen wählen…
24. bis 26. Februar 2017
www.montforter-zwischentoene.at

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • 40 Jahre Vorarlberger Landeskonservatorium – 40 Entscheidungen - ein Jubiläumsfest