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40 Jahre Madrisa Rundtour

Wanderer auf der Madrisa Rundtour.
Wanderer auf der Madrisa Rundtour. ©Montafon Tourismus
Berühmte Persönlichkeiten haben diese unvergleichliche Grenzerfahrung schon gesucht. Und mit ihnen jedes Jahr hunderte weitere Wanderer und Bergsteiger. Keine Frage: Die Madrisa Rundtour vom Montafon nach Graubünden, von Österreich in die Schweiz ist eine ganz besondere Attraktion.

Zu verdanken haben die Naturliebhaber dieses Erlebnis Sepp Braunger, dem Pionier der die Grenzüberschreitung mit zwei Freunden mitentwickelte. Sie eröffneten vor 40 Jahren die Madrisa Rundtour – ohne zu ahnen, welche Popularität diese einmal bekommen würde.

 

Es muss einen Weg geben. Davon waren Sepp Braunger und zwei Freunde 1972 überzeugt. Also haben sie ihn gesucht. Die Montafoner wollten von ihrem Heimatort Gargellen über das Massiv der Madrisa hinüber in die Schweiz. Im Hochwinter. An einem Wochenende machten sich die jungen Skilehrer und Skiführer – alle um die 20 Jahre alt – mit Ski, Fellen und Karte auf den Weg in Richtung Schlappiner Joch.

 

Nach einer perfekten Pulverschnee-Abfahrt standen sie auf der Schweizer Seite, im Skigebiet von Klosters. „Die Liftler haben zuerst irritiert geschaut, sich dann aber gefreut über den ungewöhnlichen Besuch“, erinnert sich Braunger lachend. „Es ist eine Freundschaft entstanden, die bis heute anhält.“ Doch nicht nur eine Freundschaft hatte ihren Anfang, sondern auch ein besonderes touristisches Angebot: die Madrisa Rundtour vom österreichischen Gargellen ins schweizerische Klosters und zurück.

 

„Auf einer Tour die Grenze überschreiten und dabei eine solch herrliche Landschaft erleben – das hat die Menschen begeistert.“ Und begeistert sie bis heute. Hunderte Gäste aus der ganzen Welt begehen die Tour jedes Jahr auf verschiedenen Routen, als mehrtägige Passwanderung oder Tagestour.

 

Vernünftige Ausrüstung und Vorbereitung unerlässlich

Hat die Madrisa Rundtour auch im Winter ihre Wurzeln, sind mittlerweile die Wanderer deutlich in der Überzahl. Braunger kann das nachvollziehen: „Im Sommer ist es unkomplizierter und einfacher“, sagt der 62-jährige Braunger. Denn Wege sind markiert, alpine Gefahren geringer. Dazu zählt im Winter die Lawinenlage: Diese richtig einzuschätzen, setzt Erfahrung voraus.

 

Doch warnt der erfahrene Bergsteiger und ausgebildete Skiführer aus dem Montafon davor, die Sommervariante zu unterschätzen und appelliert „an eine vernünftige Ausrüstung und Vorbereitung“. Stabiles Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und das Prüfen des Wetterberichts vor dem Aufbruch sind ein Muss. Der Vorarlberger hält einen Führer immer für sinnvoll, im Winter sei er „oft unerlässlich“. Dieser erzählt zudem spannende Geschichten aus 40 Jahren Madrisa Rundtour sowie von den Säumern und Schmugglern, welche die Pässe einst nutzten.

 

 

„Rundtour gehört zu meinem Jahr“

Die Touren für Braunger sind seltener geworden. Denn als Hüttenwirt auf der Obwaldhütte „bleibt nicht mehr so viel Zeit.“ Aber einmal im Jahr geht der 62-Jährige auf jeden Fall hinüber in die Schweiz und wieder zurück. „Das gehört dazu.“ Vor allem die Landschaft mache die Wanderung beziehungsweise Skiüberquerung zu einem „sagenhaften Erlebnis“. Zudem hebt Braunger die geologischen und kulturellen Aspekte hervor. „Man sieht Kalk- und Urgestein sowie eine unglaublich vielfältige Alpenflora.“ Auch die Bau- und Lebensweise sei diesseits und jenseits der Grenzen unterschiedlich. „Man nimmt nachhaltige Eindrücke mit.“

 

Feier mit Schmugglerjause und Musik vom 17. bis 18. August

Die Pionierleistung von Sepp Braunger und seinen Bergkameraden vor 40 Jahren muss gefeiert werden: Am Freitag, 17. August, steht im Montafon – besonders natürlich in Gargellen – alles im Zeichen der Madrisa Rundtour. Die Eröffnungsfeier beginnt um 12.00 Uhr. Eine offizielle Delegation aus Österreich und der Schweiz wird zur Schmugglerjause und Musik auf dem Schlappiner Joch erwartet. Am Abend geht die Feier selbstverständlich weiter: Im Bergrestauraut Schafberghüsli werden internationale Spezialitäten serviert.

 

Im Rahmen der 40-Jahr-Feier können Aktive am Samstag, 18. August, Schätze entdecken: GPS-Geräte führen sie auf verschiedenen Routen zu Schmugglerpfaden und verborgenen Kostbarkeiten. Natürlich hat die Madrisa Rundtour weit über die Feierlichkeiten hinaus einen hohen Stellenwert im Montafoner Sommer, kann man sie doch täglich mit einem eigenen Guide oder jeden Mittwoch im Rahmen der geführten Wanderungen unternehmen. Mittlerweile gibt es so viele Wege in die Schweiz und zurück, dass jeder das passende Angebot findet.

 

Besonderes Frühstück mit dem Erwachen der Natur

Neben dem Frühschoppen an diesem Jubiläums-Wochenende gibt es im Montafon eine weitere, ganz besondere Frühstücks-Möglichkeit – und das jeden Mittwoch. Um 6.55 Uhr beginnt der Tag. Und er startet sportlich. Die Gäste wandern in etwa zwei Stunden von Garfrescha über den Gantekopf zur Nova Stoba. Bei ihrem Aufstieg über etwa 700 Höhenmeter erleben sie das Erwachen der Natur, die Stille des Berges, die Klarheit der Luft.

 

In diesen friedlichen Stunden des frühen Tages erfahren die Teilnehmer vom Wanderführer Wissenswertes über die Menschen und die Region Montafon. So kann er auch sicher die Geschichte der Madrisa-Rundtour erzählen, bevor die Wanderer auf dem Gipfel stehen. Und spätestens dort, beim Anblick der umliegenden Bergketten, wird den Frühsportlern klar: Jeder Schritt hat sich gelohnt. Vor allem, weil ja noch die Belohnung wartet: Das Team der Nova Stoba hat das Bergfrühstück schon zubereitet. Das Angebot „Naturerwachen“ gilt bis zum
12. September.

 

 

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