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37 Coronavirus- und 129.000 Grippe-Fälle in Österreich: Anschober zieht Vergleich

Anschober zog am Donnerstag einen Vergleich zwischen den beiden Infektionskrankheiten.
Anschober zog am Donnerstag einen Vergleich zwischen den beiden Infektionskrankheiten. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Am Donnerstag verglich Gesundheitsminister Anschober die Grippe mit dem Coronavirus. Aktuell gibt es 37 Corona-Fälle und 129.000 Grippe-Infektionen in Österreich.

In Österreich sind Stand Donnerstagfrüh 37 Personen nachweislich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert gewesen, rund 400 Personen befanden sich in Quarantäne. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz bekannt. Derzeit gibt es in Österreich aber keine Entwicklung, die auf eine Pandemie hindeutet.

Anschober gibt keine Prognose für weiteren Verlauf ab

Von den acht neuen Fällen wurden sieben in Niederösterreich und einer in Salzburg verzeichnet. "Es ist die Entwicklung, mit der wir gerechnet haben", sagte Anschober. Eine Prognose über den weiteren Verlauf der Krankheit traute sich der Minister nicht abzugeben. Die bisherigen Fälle haben sich aber im Ausland bzw. in Österreich bei aus dem gekommenen Personen angesteckt.

In Österreich wurden Vorsichtmaßnahmen eingeleitet. So werden etwa gefährdete Bevölkerungsgruppen - wie etwa in Pensionistenheimen - besonders geschützt. Auch Großveranstaltungen können je nach Maßgabe abgesagt werden. Flächendeckende Absagen, wie es in anderen Ländern inzwischen praktiziert wird, sind derzeit nach Absprache mit den Gesundheitsexperten nicht vorgesehen. Auch eine landesweite Schließung von Bildungseinrichtungen ist im Moment nicht geplant. Dass dies zu einem "Zeitpunkt X" noch geschehen kann, konnte Anschober aber nicht ausschließen.

Coronavirus: Bis Herbst/ Winter könnte es Impfstoff geben

Insgesamt setzt Österreich auf die Strategie, die Zahl der Erkrankten über einen möglichst großen Zeitraum gering zu halten. Zeit spielt nämlich eine große Rolle: In wenigen Wochen ist mit einem Ende der Influenzasaison zu rechnen, womit mehr medizinische Kapazitäten frei werden. Zudem gibt es derzeit zwar noch kein spezifisches Medikament zur Behandlung des Virus, die Medizin forscht aber mit Hochdruck daran. Bis Herbst/Winter könnte auch nach Einschätzung des Ministers ein Impfstoff entwickelt sein.

Um das weitere Ausbreiten des neuen Coronavirus zu verhindern, appellierte Anschober erneut an die Bevölkerung, bei einem etwaigen Auftreten von Symptomen nicht den Arzt aufzusuchen, sondern die Hotline 1450 zu wählen. Bisher funktioniere dies ausgezeichnet.

Lage in Südkorea, im Iran und in Italien besorgniserregend

Als erfreulich bezeichnete der Gesundheitsminister die Entwicklung in China ("absoluter Hoffnungsfaktor"), wo "nur" mehr 139 zusätzliche Coronavirus-Erkrankungen, fast ausschließlich am Infektionsherd, der Provinz Hubei, verzeichnet worden seien. Besorgniserregend sei hingegen die Lage in Südkorea, im Iran und im Nachbarland Italien mit weiter steigenden Zahlen. Am Freitag wird ein Sonderrat der EU-Gesundheitsministerrat in Brüssel darüber beraten, wie man vor allem Italien besser unterstützen kann. "Solidarität ist hier auch Selbstschutz", sagte Anschober.

Anschober verglich Grippe und Coronavirus

Mitten in der jährlichen Influenza-Saison hat heuer das neue Coronavirus SARS-CoV-2 Österreich heimgesucht. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) verglich am Donnerstag die beiden Infektionskrankheiten, auch statistisch: Derzeit gibt es landesweit 37 bestätigte Corona-Fälle, gleichzeitig laborieren diese Woche 129.000 Menschen an "Grippe" - Influenza und viralen Infekten.

Wie selten das neue Coronavirus in Österreich im Moment ist, zeigt die Zahl der Grippefälle: Derzeit gibt es landesweit 37 bestätigte Corona-Fälle, gleichzeitig laborieren diese Woche 129.000 Menschen an "Grippe" - Influenza und viralen Infekten. Mit Stand vom gestrigen Mittwoch sind in der gesamten Saison bisher rund 245.000 Menschen an Influenza, also an der "richtigen" Grippe, erkrankt. Mit einer Informationsoffensive will Anschober erreichen, dass die Durchimpfungsrate in Österreich für die nächste Influenzawelle im Herbst/Winter erhöht wird und die Zahl der Erkrankten damit abnimmt.

"Die 'Grippe' ist eine Krankheit, die uns seit unserer Kindheit begleitet", meinte Anschober. Die Angst sei vielleicht deswegen geringer als vor dem neuartigen Coronavirus. Hier sei gegenüber Mittwoch mit acht neuen bestätigten Fällen "eine deutliche Zunahme über Nacht" zu verzeichnen gewesen, wie von den Behörden erwartet.

(APA/Red)

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