Der Chefankläger des italienischen Fußballverbands (FIGC), Emidio Frasconi, setzte Anfang dieser Woche unter anderen die Serie A-Vereine Chievo Verona, Siena und Sampdoria Genua sowie den besonders schwer belasteten Zweitligisten Modena auf die Anklagebank. Der Prozess beginnt am 18. August.
Den Klubs drohen neben hohen Geldstrafen auch Punktabzüge bis hin zum Zwangsabstieg. In der Serie A müssen vor allem Siena und Chievo um ihre Ligazugehörigkeit bangen, berichtete die La Gazzetta dello Sport am Dienstag. Da sich die Zusammensetzung der Ligen durch den Wettskandal noch ändern könnte, wurde der Start der Serie B auf den 12. September verschoben.
Die angeklagten Spieler, Trainer und Funktionäre sollen auf die zuvor abgemachten Resultate hohe Wetten abgeschlossen und dann von den Wettbüros enorme Gewinne kassiert haben. Dabei ist es allen Beschäftigten im Profi-Fußball verboten, auf Spiele zu wetten. Zu den bekanntesten Angeklagten gehört Chievo Veronas Ex-Trainer Luigi Del Neri. Ihm wird jedoch nur Mitwisserschaft und unterlassene Anzeige vorgeworfen. Aus abgehörten Telefongesprächen der mutmaßlichen Wettbetrüger ging hervor, dass Del Neri eine Ergebnisabsprache verweigert haben soll. Del Neri, der seinen neuen Vertrag mit Champions-League-Sieger FC Porto noch vor Saisonstart aufgelöst hatte, wies alle Anschuldigen zurück. Ich lasse meinen Ruf nicht von seltsamen Leuten in den Schmutz ziehen, sagte er.
Der Fußballverband war den mutmaßlichen Wettbetrügern durch einen Hinweis der Anti-Mafia-Ermittler in Neapel auf die Schliche gekommen. Einige Profi-Fußballer hatten Kontakt zu Mitgliedern der neapolitanischen Camorra. Bei Abhöraktionen stieß die Polizei im Frühjahr zufällig auf die Ergebnisabsprachen unter den Fußballern, die dann zum Teil verschlüsselt an die Komplizen in Neapel weitergegeben wurden. Auch diese wetteten dann große Summen auf die abgesprochenen Ergebnisse.
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