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3:1-WM-Auftaktsieg für "Aussies"

Der vermeintliche WM-Außenseiter Australien hat am Montagnachmittag in Kaiserslautern mit einem 3:1-Auftaktsieg über Japan den ersten Schritt Richtung Achtelfinale der Fußball-WM 2006 getan.

Die im Finish erfolgreichen „Joker“ Tim Cahill (84., 89.) und John Aloisi (92.), die beide nach der Pause eingewechselt worden waren, sorgten mit ihren Treffern für den ersten WM-Endrundensieg der „Socceroos“, die zuvor bei ihrer bisher einzigen WM-Teilnahme 1974 in Deutschland nicht einmal ein Tor erzielt hatten.

Während die Australier unter ihrem niederländischen Trainer Guus Hiddink, der 2002 Gastgeber Südkorea sensationell bis ins Halbfinale geführt hatte, mit dem Vordringen unter die letzten 16 liebäugeln dürfen, müssen die Japaner wohl angesichts der weiteren übermächtigen Vorrundengegner – Weltmeister Brasilien und Kroatien – schon die Heimreise antreten. Dabei hatte der Asienmeister nach einem irregulären Treffer von Shunsuke Nakamura in der 26. Minute lange Zeit wie der Sieger in dieser Auftaktpartie der Gruppe F ausgesehen.

Die 41.513 Zuschauer im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion erlebten eine extrem flotte und phasenweise hochklassige erste Hälfte sowie Schlussphase. Den ersten Warnschuss gaben die Australier ab, Pogatetz-Klubkollege Mark Viduka von Middlesbrough scheiterte jedoch mit seiner Doppelchance zweimal am nur 1,79 großen Japan-Keeper Yoshikatsu Kawaguchi (6.). Die erste japanische Möglichkeit resultierte aus einem 18-Meter-Weitschuss von Naohiro Takahara, der knapp am langen Eck vorbeizog (22.).

Nachdem auch Marco Bresciano nach Doppelpass mit Viduka nicht in der Lage gewesen war, Kawaguchi zu überwinden (25.), fiel der kuriose, irreguläre Führungstreffer für den Asienmeister: Eine Flanke von Shunsuke Nakamura landete im Tor von Aussie-Schlussmann Mark Schwarzer, der in dieser Szene von Takahara niedergestoßen und damit entscheidend behindert wurde (26.). Trotzdem entschied der ägyptische Referee Essam Abdel Fatah auf 1:0 für Japan. Fast postwendend schlugen die „Socceroos“ beinahe zurück, als ein Weitschuss von Liverpool-Stürmer Harry Kewell die Oberkante der Latte streifte (27.).

Nach der Pause mussten beide Teams zunächst der brütenden Hitze von fast 30 Grad im Schatten Tribut zollen, dementsprechend sank das Niveau der Partie. Erst als Hiddink alles auf eine Karte setzte und in Aloisi und Joshua Kennedy zwei weitere Stürmer zur Unterstützung von Viduka und Kewell aufs Feld schickte, gelang die Wende, nachdem Schlussmann Kawaguchi (69./Glanzparade nach Viduka-Freistoß von der Strafraumgrenze) schon wie der große Matchwinner aussah.

Doch „Man of the Match“ wurde schließlich noch der in Minute 53 eingewechselte Cahill. Der Everton-Mittelfeldakteur erzielte zunächst aus einem Gestocher den Ausgleich (84.), fünf Minuten später sorgte er mit einem herrlichen Weitschuss von der Strafraumgrenze, der via Innenstange in den Maschen landete, für das umjubelte 2:1. Den Schlusspunkt setzte Alaves-Stürmer Aloisi, der in einen Konter zum 3:1-Endstand abschloss (92.). Zuvor hatte der alles andere als gute Schiedsrichter Japan einen klaren Elfer vorenthalten.

Der bisher größte WM-Erfolg der Australier war das 0:0 am 22. Juni 1974 in Berlin gegen Chile. Sonst gab es damals noch zwei Niederlagen – 0:2 gegen die DDR und 0:3 gegen Gastgeber BRD, womit als Gruppenletzter schon nach der Vorrunde das Aus kam. Doch unter ihrem Erfolgscoach Hiddink könnten die „Aussies“ nun zu einem sensationellen Höhenflug ansetzen, wie sie am Montag mit der tollen Schlussphase bewiesen haben.

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